Ausgeloescht by Keith Ablow

Ausgeloescht by Keith Ablow

Autor:Keith Ablow [Ablow, Keith]
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


11

Am Ende ihres Treffens bot Coroway an, Clevenger einen Wagen zu rufen, doch Clevenger gab vor, dass er nur ein paar Blocks entfernt mit einem alten Freund zu einem frühen Abendessen verabredet sei. Er hatte nicht vor, sich in eine völlig anonyme Limousine zu setzen, die von einem Mann bestellt worden war, der Manschettenknöpfe in der Form von Düsenjägern trug und dessen Geschäftspartner in einer dunklen Gasse erschossen worden war. Er ging drei Blocks zu Fuß, dann hielt er ein Taxi an, stieg ein und wies den Fahrer an, ihn zurück zum Reagan-National-Flughafen zu bringen.

Der erste Anruf, den er während der Fahrt machte, ging an seine Sekretärin Kim Moffett. Die Presse hatte Wind davon bekommen, dass Clevenger von der Bostoner Polizei angeheuert worden war, um Snows Mörder zu finden. Über ein Dutzend Reporter hatten in der Praxis angerufen. Auf dem Parkplatz wimmelte es von Kamerateams. Moffett war so mit dem ganzen Durcheinander beschäftigt, dass es bis zum Ende des Gesprächs dauerte, bis sie Clevenger sagte, dass Lindsey Snow zwanzig Minuten zuvor vorbeigekommen war.

»Hat sie gesagt, was sie wollte?«, fragte Clevenger.

»Nein. Aber sie hat gesagt, dass esnichts Dringendes wäre. Sie hat nicht geweint, und sie war auch nicht durcheinander oder so.«

Nach Grace Baxters Anrufen war Kim besonders vorsichtig, was Clevengers Gewissensbisse, seinerzeit nicht rechtzeitig reagiert zu haben, nur noch verschlimmerte. »Hat sie eine Nummer hinterlassen?«

»Ihr Handy. 617-555-8131.«

»Ich werde sie anrufen.«

»Soll ich Ihnen was Komisches sagen?«, fragte Kim.

Clevenger hatte gelernt, sich nicht von Kims Jugend, ihren blonden Locken oder ihrer lieblichen Stimme täuschen zu lassen; sie hatte einen ausgesprochen klugen Kopf auf ihren Schultern. »Schießen Sie los.«

»Sie hat mit mir geredet, als würden wir uns kennen. Und sie hat über Sie gesprochen, als ob es ganz normal wäre, dass sie einfach bei Ihnen vorbeischneit. So als würde sie das tagtäglich machen. Sie ist so was wie meine neue beste Freundin aus der Instanttüte. Nur Wasser hinzufügen und umrühren. Ich meine, lebt die Frau in irgendeiner Fantasiewelt?«

»Ich weiß es nicht«, erwiderte Clevenger. »In was für einer Welt sie auch immer lebt, halten Sie Abstand.«

»Schon klar.«

»Sonst noch was?«

»North ist nicht hier, aber er hat mir aufgetragen, Sie daran zu erinnern, dass Sie ihn anrufen wollten, sobald Ihr Treffen vorbei ist, was es jetzt ja wohl ist, da Sie mit mir sprechen.«

»Wird gemacht.«

Clevenger rief bei Anderson durch und gab ihm einen kurzen Abriss seines Treffens mit Coroway. Sie entschieden, dass Anderson während der Nachtschicht zum MGH gehen und ein Bild von Coroway, das er sich aus dem Internet besorgt hatte, herumzeigen sollte. Es könnte der Mühe wert sein zu überprüfen, ob sich irgendeiner der Angestellten erinnerte, Coroway im Foyer oder in der Cafeteria oder im Parkhaus gesehen zu haben – oder in der Nähe der Gasse, in der man Snow gefunden hatte.

Als Nächstes rief er Lindsey Snow an.

»Hallo?«, meldete sie sich.

»Dr. Clevenger hier«, sagte er.

»He, sind Sie in Ihrer Praxis?«

Ihr Ton war unangemessen familiär. »Nein«, antwortete Clevenger. »Wie ich höre, sind Sie dort vorbeigekommen.«

»Wann werden Sie wieder dort sein? Kann ich hinkommen?«

Clevenger sah auf seine Armbanduhr.



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