Ausgehandelt by Andreas Adlon

Ausgehandelt by Andreas Adlon

Autor:Andreas Adlon [Adlon, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
veröffentlicht: 2014-11-05T05:00:00+00:00


43.

New York City, 19./20. Oktober 2010

Es tat Thomas gut mit seinem Handelskollegen und Geschäftspartner, das New Yorker Nachtleben unsicher zu machen. Die verschwundene Candy ausfindig zu machen, gelang zwar nicht, aber die beiden Aktienhändler blieben nicht lange allein. Viele junge und schöne Amerikanerinnen machten es sich zur Lebensaufgabe, sich einen gut verdienenden Investmentbanker zu angeln und im Idealfall auch zu heiraten. Zweimal wöchentlich trafen sich etwa die "DABA-Girls", junge Frauen, die alle eines gemeinsam haben: "Dating-a-Banker".

Insbesondere Effes deutscher Akzent hatte es ihnen angetan.

„I love your German accent“, hörten sie nicht nur einmal an diesem Abend. Effe genoss die Aufmerksamkeit und spielte seinen Beruf herunter. „Ich kann ganz gut mit Zahlen umgehen“, meinte Effe zu einer der ‚Möchte-gern-Sternchen‘ mit Namen Miley.

„Du scheinst oft die richtigen Entscheidungen zu treffen?“

Ihre Hand glitt bei dieser Bemerkung über Effes Armani-Anzug. Thomas grinste in sich hinein.

„Och, ein paar richtige sind schon mal dabei“, sagte Effe lachend.

„…wie heute Abend“, antwortete Miley mit einem betörenden Grinsen.

Amüsiert schaute sich Thomas die Szenerie an und bestellte schon einmal die nächsten Drinks. Thomas hielt sich von den Mädchen fern, dachte an seine Familie in Deutschland und schüttete den nächsten Drink in sich hinein.

„Hey, das gehört sich aber nicht, ohne Anzustoßen zu trinken“, sagte Mileys Freundin Sarah zu Thomas. Thomas lächelte müde und gab den Barmixer ein Zeichen sein Glas aufzufüllen und Sarah auch eines mit Whiskey/Cola hinzustellen.

„Bitte.“

„Auf die beiden Trader aus einem fernen Land.“

Sarah und Thomas stießen mit ihren Gläsern an.

„Ex-Top-Händler wohl eher“, murmelte Thomas kaum hörbar in sich hinein. Sarah legte den Arm auf Thomas Schulter. Es sollte nicht der letzte Toast an diesem Abend bleiben. Er wachte zumindest allein in seinem Apartment auf. Es dauerte ein wenig, bis er begriff, wo er war. Da klingelte es erneut. Thomas stolperte zur Gegensprechanlage und sagte genervt: „Ja?“

„Ich bin es Emily, ich dachte schon, du bist gar nicht da.“

„Komm rein“, rief Thomas in die Gegensprechanlage und drückte den Türöffner. Er öffnete die Wohnungstür einen Spalt und legte sich wieder ins Bett, geplagt von fürchterlichen Kopfschmerzen.

Emily betrat die Wohnung. Vor Schreck wäre sie fast wieder rückwärts herausgestolpert. Überall lagen Schmutzsachen herum. Essensabfälle waren um den Wohnzimmertisch verstreut worden. Zwei Pizzakartons lagen herum. Emily konnte riechen, dass die Pizzen offensichtlich nicht ganz aufgegessen wurden. Die Vorhänge waren vor den Fenstern geschlossen, es wirkt düster in der ganzen Wohnung. Und es stank.

„Wie sieht es denn hier aus?“ Die Frage blieb unbeantwortet im Raum stehen. Thomas lag in seinem Bett und schlief. Emily schüttelte den Kopf, aber sie konnte das Chaos hier fast verstehen. Was Thomas in den letzten Wochen durchgemacht hatte, war schwer zu verkraften. Aber lange noch kein Grund sich so gehen zu lassen. Sie beschloss Thomas wieder auf die Beine zu helfen.

Also schaffte Emily erst einmal Ordnung in die verwahrloste Wohnung. Die Fenster konnten nicht geöffnet werden. Die Klimaanlage verrichtete zuverlässig ihren Dienst. Aber es war Zeit, eine größere Ladung Wäsche zu waschen, Staub zu saugen und Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Sie kochte frischen Kaffee und setzte sich auf die Couch.

Nach zwei Stunden kam Thomas ins Wohnzimmer.



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