AmeriKKan GotiK by Markus K. Korb

AmeriKKan GotiK by Markus K. Korb

Autor:Markus K. Korb [Korb, Markus K.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Mystery, Thriller, Horror, Amerika, Abenteuer, ku klux klan, Bestie, Drama, Indianer, Monster, Bürgerkrieg
ISBN: 9783958350571
Herausgeber: LUZIFER-Verlag
veröffentlicht: 2015-05-03T16:00:00+00:00


Zwo

»Bist du dir sicher, dass der Kommunikations-Satellit heute und hier bei uns abstürzt?«

Clive kaute an seiner Unterlippe. Das tat er immer, wenn er nervös war.

»Klar!« Stephen zog eine Seite aus dem wirren Papierhaufen hervor, der zwischen den beiden Jungs auf dem Teppichboden verstreut lag. »Ich hab das mehrmals gegen gecheckt! Hier schau!«

Er riss einige Seiten aus dem Stapel und hielt sie seinem Freund hin. Die beiden Zwölfjährigen saßen im Kinderzimmer von Stephen, das mit allerlei Star-Wars-Spielzeug, einem ungeordneten Wirrwarr aus Computer-CDs, einem Dutzend Motherboard-Platinen nebst Grafikkarten und anderem Krimskrams gefüllt war. An den Wänden hingen Poster mit Sternbildern, die in der Nacht leuchteten; dazu noch Star-Trek-Risszeichnungen und Fotos von verschiedensten Raumfahrzeugen, wie der Apollo-11-Rakete, dem Eagle, dem Sputnik und dem Lunar-Mobil.

»NASA-Website, ESA-Website, SAT-Watch.org und Space-Scrap.com, dazu noch dreizehn allgemeine News-Seiten. Überall dasselbe mit kleineren Abweichungen – heute Nacht gegen 23 Uhr wird UBRS crashen, und zwar in einem schmalen Streifen quer durch Oregon.« Zufrieden lehnte er sich an die Couch zurück.

»Ganz Oregon? Vielleicht stürzt er also doch nicht bei uns ab?« Clive klang fast etwas erleichtert. Er konnte dem Hobby seines Freundes nicht vollständig begeistert folgen, was auch daran lag, dass Clives Mutter Stephen für einen durchgeknallten Freak hielt. Zugegeben, Stephen war ein Freak, aber einer der interessanten Sorte, fand zumindest Clive.

»Möglich. Aber sehen werden wir ihn auf jeden Fall!« Stephens Finger wies nach oben zum Zimmerfenster. Es lag auf der Giebelseite und blickte hinaus in die Weite der Wälder rings um Blue River, worin der Blue River Lake eingebettet lag. Hier, nahe den Ausläufern des Willamette National Forest, hellte kaum Restlicht den Nachthimmel auf, wie es in den großen Städten im Westen war. Stephen und Clive konnten bis weit hinab zur Baumgrenze die Sterne sehen.

»Und? Wie schaut’s aus? Bist du dabei?« Stephen grinste über sein volles Mondgesicht und reichte seinem Freund die aufgeschwemmte Pranke. Clive ließ seine Hand einklatschen, wobei sein dürrer Körper durchgeschüttelt wurde.

»Klar!«

Und somit setzten sie sich an das Fenster, blickten hinaus in die Nacht über Oregon und warteten auf den Satelliten UBRS, der so groß wie ein Schulbus irgendwo dort oben durch die Atmosphäre in Richtung Erde hinab torkelte.

***

»Und? Siehst du schon was?«

»Nein. Mal mehr in Richtung Süden suchen!«

Matthias und Markus standen in der Kommandobrücke der ›Seagull‹ und starrten mit ihren klobigen Ferngläsern hinaus über die stille See auf der Suche nach der ›Reena‹, dem Containerschiff, das gestern vor der somalischen Küste auf ein Riff gelaufen und gestrandet war. An Bord befanden sich neben Baumwolle, Bananen und irgendwelchen Museumsartefakten unter anderem 1500 Tonnen Schweröl, das nun durch einen Riss in der Hülle auszulaufen drohte. Es hätte zu einer schweren Umweltkatastrophe an der somalischen Küste kommen können.

Die ›Seagull‹ war die Speerspitze einer Rettungsflotte, welche die Mannschaft aufnehmen und das Öl abpumpen sollte. Zunächst galten alle Gedanken den 15 Besatzungsmitgliedern an Bord. Erst in zweiter Linie kam das Öl. So behauptete es zumindest die amerikanische Reederei. Aber die Firma hatte schon oft gelogen. Markus glaubte ihr kein Wort mehr.

»Ich hab sie!« Markus ließ das Fernglas sinken. Sein ausgestreckter Arm wies die Richtung für Matthias.



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