Althea - Das Erwachen by Derik Peterson

Althea - Das Erwachen by Derik Peterson

Autor:Derik Peterson [Peterson, Derik]
Die sprache: deu
Format: epub
Goodreads: 18741410
veröffentlicht: 2014-02-01T23:00:00+00:00


Die Verletzten wurden abtransportiert, und auch die Toten. Einer der Verletzten war der junge Soldat, dem ich geholfen hatte, und ich winkte ihm müde zu. Er war bei Bewusstsein, und ich hoffte nicht zu stark verletzt. Er winkte zurück, und ich lehnte mich etwas beruhigt wieder an die Palisaden, ich nahm mir vor, ihn zu besuchen.

Hans tauchte unten auf dem Platz vor den Wällen auf, er schien noch relativ fit zu sein. Er rief ein paar Befehle, ein paar Boten gingen zur Kaserne. Zivilisten tauchten auf und fingen an aufzuräumen.

Auch die Leichen der Ork innerhalb der Mauern wurden auf Karren geladen und entfernt. Es ging alles sehr organisiert vor sich, wieder musste ich den Leuten hier meinen Respekt zollen.

Als die Ersatz-Wachmannschaft ankam, die sehr ausgeruht aussah, waren alle auf den Wällen und dahinter erst mal entlassen.

Ein Alarm würde uns überall hinter den Palisaden erreichen, eine Pause hatten wir alle nötig. Georg und ich gingen müde zu Hans, Georg sah immer noch etwas blass aus, er hatte doch einen ziemlichen Schreck hinter sich, obwohl er vorgegeben hatte, so cool zu sein.

Hans blickte mir und Georg entgegen, er wartete unten auf uns. Georg bekam noch einen Klaps auf den Hinterkopf, und dann eine enge und liebevolle Umarmung. Ich konnte Hans nicht in die Augen schauen, vor Scham über mein Versagen. Ich hatte meinen Posten verlassen und fast hätte ich deshalb seinen Sohn verloren, und es wäre meine Schuld gewesen.

Er fasste mich an den Schultern, seine Stimme war kaum zu hören, so leise sprach er.

„Ich danke dir, meine Tochter, ich schulde dir ein Leben. Du hast meinen Sohn dort oben gerettet, ohne dich wäre er unter den Toten.“

Seine Augen sahen müde aus, aber es strahlte auch wie immer ein unauslöschlicher Funken darin, die Liebe für seinen Sohn. Ich war tief berührt wegen seines Danks. War er etwa dankbar und stolz auf mich? Ich konnte es kaum fassen. Noch nie war jemand stolz auf mich gewesen.

„Du hast dich im Kampf besser geschlagen, als ich zu hoffen gewagt hätte. Ich bin jetzt ganz sicher, dass ich dir meinen Sohn anvertrauen kann. Ich danke dir.“

Ich widersprach ihm heftig.

„Aber ich hätte doch fast Georg verloren, weil ich meinen Posten verlassen habe.“

„Nie die Stellung verlassen, das ist richtig. Aber wenn es hinter einem in den eigenen Reihen rundgeht, ist es manchmal sinnvoller, es doch zu tun, mach dir keine Gedanken, ich hätte an deiner Stelle vermutlich nicht viel anders als du gehandelt. Wichtig ist, du warst, so schnell es ging, wieder oben.“

Dann legte er seine Arme um Georgs und meine Schultern.

„Kommt, bringt einen alten Mann zu seinem Haus und einem warmen Feuer im Kamin.“

Wir gingen im Gleichschritt los und verließen die Wälle, wir lachten und waren einfach nur froh, dass wir noch lebten. Wir gingen nach Hause, die anderen Soldaten und die Magier waren ebenfalls schon weg.

Hans´ Haus war so eine Art inoffizielles Hauptquartier. Dort warteten bereits die meisten der Offiziere, auch Christian. Er ging auf mich zu, legte seine Hand auf meine Schulter und griff fest zu.

„Großartige Arbeit, Mädel.



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