Aliens in Armani: Roman (German Edition) by Koch Gini

Aliens in Armani: Roman (German Edition) by Koch Gini

Autor:Koch, Gini [Koch, Gini]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
ISBN: 9783492956901
Herausgeber: Piper (com)
veröffentlicht: 2012-02-29T23:00:00+00:00


Kapitel 31

Entsetztes Schweigen erfüllte den Raum. Die Mädchen sahen zutiefst erschrocken aus, doch ich musste gar nicht erst zu Reader oder Martini hinübersehen. Christophers Gesicht zeigte mir genug; es glühte vor Schuld.

Die geballte Wucht der Wahrheit traf mich. »Sie haben tatsächlich Verbrecher hergeschickt, richtig?«

»Nur einen«, antwortete Martini abgehackt. »Zum Test.«

Ich fragte mich, wie ich die nächste Frage höflich formulieren sollte, doch mir fiel nichts ein. »Was hat euer Großvater angestellt?«

Christopher sank in sich zusammen. Der Zorn schien aus seinem Körper zu weichen, und er wirkte so traurig und verloren wie ein kleiner Junge, der nie mit den anderen Kindern spielen durfte. »Er war unser religiöser Führer. Aber …« Er verstummte und schloss die Augen.

»Aber er war nicht friedlich wie sein Sohn«, vollendete Martini den Satz. »Er wollte kämpfen und endlich den Platz einnehmen, der uns seiner Meinung nach zustand.«

»Verständlich. Warum haben sie den Rest von euch dann auch hierhergeschickt?«

Martini hob die Schultern. »Die Ozonschicht wurde allmählich instabil. Sie wussten, dass unser Großvater auf der Erde überlebt hatte, also konnten sie sich selbst sagen, dass sie weder uns noch euch umbrachten, indem sie uns herschickten. Sie erklärten sich einverstanden, uns mit allem auszustatten, was wir brauchten, um die Parasitenplage einigermaßen in Schach zu halten.«

»Alles, außer dem, was ihr brauchtet, um auch hier eine Ozonschicht zu bauen.«

»Genau.« Martini sah erschöpft aus. Ich fragte mich, wie lange er dieses Wissen wohl schon mit sich herumgetragen hatte. Ich musterte Christopher – anscheinend etwa genauso lang wie Mr. Muffel, beide sahen völlig geschafft aus.

Vorsichtig tatstete ich mich an die schreckliche Wahrheit heran. »Ihr seid anfällig für Erdkrankheiten, nicht wahr?«

»Ja«, sagte Christopher. »Wir bekommen zwar keine Herzinfarkte oder Ähnliches, alle anderen Krankheiten können aber auch uns treffen.«

»Und was ist der Grund dafür, dass ihr strenge Regeln für eine Heirat zwischen Mensch und Alien habt?«

Martini sah aus, als hätte ich ihm einen Tritt in die Magengrube verpasst. Christopher antwortete nicht. Er starrte zu Martini hinüber, und ich musste sein Gesicht nicht erst sehen, um zu wissen, dass aus seinen Augen Funken sprühten. Er wollte eindeutig, dass ich das direkt von Martini hörte.

»Bei den inneren Organen werden die A.C.-Gene dominant vererbt.« Seine Stimme klang gepresst.

»Und Pauls Eltern durften zu Testzwecken heiraten, richtig? Und es gibt bestimmt noch andere Paare. Stammen die Menschen in diesen Partnerschaften aus verschiedenen Ländern oder von verschiedenen Rassen?«

»Aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Rassen.« Wieder presste Martini die Kiefer aufeinander.

Ich nickte. »Immerhin seid ihr Wissenschaftler. Da sind die Testtheorien ausgefeilt.« Ich sagte nicht, dass ich annahm, dass bereits alle Tests abgeschlossen waren. Das hob ich mir für den Moment auf, in dem ich es brauchen würde. »Um wie viel seid ihr den Parasiten zuvorgekommen?«

»Die ersten Einwanderungswellen kamen in den sechziger Jahren an«, antwortete Christopher.

»Genau zu der Zeit, als die Parasiten anfingen, die Ozonschicht ernsthaft zu beschädigen«, ergänzte Martini.

Ich verlagerte mein Gewicht ein wenig, damit ich schnell außer Reichweite kommen konnte. »Hat sich euer Volk wieder mit eurem verbannten Führer zusammengetan?«

Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Dieses Mal sah Martini Christopher an, als wollte er ihm sagen, dass er jetzt mit den unangenehmen Antworten dran war.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.