Alex Rider, Band 11: Steel Claw by Anthony Horowitz

Alex Rider, Band 11: Steel Claw by Anthony Horowitz

Autor:Anthony Horowitz
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jungen, Agent, MI6, Action, Erpressung, Spion, ab 12 Jahren
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag
veröffentlicht: 2018-01-14T16:00:00+00:00


Der weiße Transporter folgte einer kleinen Straße, die sich an Weinbergen und Olivenhainen vorbei hangaufwärts wand. Die Straße wurde zu einem holprigen Weg, der eine Kurve machte und wieder in Richtung Meer hinunterführte.

Frankie »Flamme« Stallone fuhr. Die tätowierte Hand lag auf dem Steuer, zwischen seinen Lippen hing eine glimmende Zigarette. Auf dem Beifahrersitz saß der jüngere Mann, der mit ihm auf der Quecksilber gewesen war. Sein Spitzname war Skunk, wie die Droge auf der Straße genannt wurde, die er nahm, seit er zwölf war. Sie hatte sein Gehirn in Mitleidenschaft gezogen und war auch für die schlechte Haut um Augen und Mund verantwortlich. Dass seine Kleider bei der Explosion Feuer gefangen hatten, hatte sein Aussehen nicht verbessert. Er sah mit dem schlabbrigen Hemd und der Cargohose aus, als bräuchte er eine intensive medizinische Betreuung. Ein Auge war zugeschwollen, die Lippen waren so mit Blasen übersät, dass er kaum sprechen konnte.

»Aex Raier«, sagte er.

»Ja und?« Stallone warf ihm einen finsteren Blick zu.

»Mach langsam. Er soll leiden.«

Alex Rider saß im hinteren Teil des Transporters, einer Art Kasten aus Metall. Die Tür war abgeschlossen, Fenster gab es nicht. Er spürte jede Erschütterung und jedes Schlagloch, konnte aber nichts sehen. Die Grimaldis hatten anschaulich beschrieben, was sie mit ihm anstellen wollten, und er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um nicht in Panik zu geraten.

Die Ketten, die der Glatzkopf in den Keller gebracht hatte, lagen vor ihm, die Betonklötze neben ihm. Jeder wog rund zehn Kilo. Alex hatte bereits überlegt, ob er sie als Waffe verwenden konnte, aber es war hoffnungslos. Er konnte sie kaum heben, geschweige denn werfen. Ihr bloßer Anblick erfüllte ihn mit Schrecken. Die Männer wollten sie an seine Füße binden und ihn ins Meer werfen. Der Beton würde ihn sofort nach unten ziehen und er würde ertrinken. So entledigte sich die Mafia ihrer Feinde.

Der Transporter holperte über ein besonders unebenes Stück und Alex hörte die Ketten rasseln, eine – höchst überflüssige – Erinnerung daran, was ihm bevorstand. Doch kampflos würde er sein Schicksal nicht hinnehmen. Sobald sie die Tür öffneten, musste er aktiv werden. Wenn sie am Ufer standen, würde er sich ins Meer stürzen. Und wenn sie dann auf ihn schossen, würde er wenigstens einen schnellen Tod sterben – immer noch besser als die Alternative.

Der Wagen hielt an und der Motor wurde abgestellt. Alex hörte die beiden Männer aussteigen und einen Moment später ging die hintere Tür auf. Licht strömte herein. Alex hielt eine der Ketten, aber er wusste, dass die zwei kein Risiko eingehen würden. Der Glatzkopf stand in sicherer Entfernung von der Tür und hielt eine Pistole in der Hand. Der jüngere Mann beugte sich herein und zog an der Kette. Alex ließ los. Vor seinen Augen wurden zuerst die Ketten und dann die Betonblöcke ausgeladen.

»Wir sind gleich wieder da«, sagte der Glatzkopf.

Die Tür ging wieder zu und wurde abgeschlossen.

Alex blieb allein zurück. Es war nahezu stockdunkel, nur durch die Ritzen der Tür drang ein wenig Licht. Er hatte nichts mehr bei sich. Alle seine Sachen – einschließlich Pass und Handy – waren ihm in der Villa Siciliana abgenommen worden.



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