Afterworlds. Die Welten zwischen uns by Scott Westerfeld

Afterworlds. Die Welten zwischen uns by Scott Westerfeld

Autor:Scott Westerfeld [Westerfeld, Scott]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733601577
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2015-08-19T16:00:00+00:00


»Kiralee war netter, als ich erwartet hatte«, sagte Darcy auf der Rückfahrt nach Manhattan. Imogen, die sich in dem fast leeren U-Bahnwagen an der Querstange festhielt und hin und her schwang, blickte auf Darcy hinunter.

»Hast du erwartet, dass sie gemein zu dir sein würde?«, fragte sie.

»Ja, total. Sie hat sich doch über das gesamte Genre Paranormal Romance lustig gemacht, als sie zum ersten Mal von Afterworlds gehört hat.«

»Sie war heute Abend auch ziemlich schonungslos, Darcy. Du bist inzwischen nur härter im Nehmen.«

»Findest du?«

Imogen lachte. »Stell dir doch mal vor, sie hätte dir damals gesagt, die erste Hälfte deines Romans sei nur Exposition.«

»Nicht die erste Hälfte, nur die ersten beiden Kapitel. Aber stimmt schon, da wär ich wohl total ausgetickt.«

»Du wärst auf der Stelle kollabiert und in Flammen aufgegangen.« Imogen schwang nach vorne, und ihre Knie berührten die von Darcy. »Aber mittlerweile bist du ein alter Profi mit dicker Haut. ›Ich brauch kein Lob am Anfang, rück mit der Wahrheit raus‹ ist die Devise.«

»Sehr witzig. Glaubst du, sie kann mich in Wirklichkeit nicht ausstehen und war nur höflich?«

»Kiralee ist niemals höflich, wenn sie jemanden nicht ausstehen kann.« Imogen starrte durchs Fenster auf die vorbeisausenden Baulampen im Tunnel. »Vielleicht hat sie auch an ihre Verkaufszahlen gedacht und sich gefragt, ob für ihre eigenen Bücher ein anderes Ende vielleicht auch besser gewesen wäre.«

»Stimmt. Ich verdränge immer, dass ihre Bücher gar nicht so gut laufen. Aber wenn nicht mal sie es schafft – dann bin ich doch wohl komplett geliefert.«

Darcy fragte sich, was Kiralee wohl gedacht hatte, als sie in den Fachzeitschriften gelesen hatte, dass der Erstlingsroman einer blutjungen Autorin für so viel Geld eingekauft worden war. Und diese Anfängerin war dann auch noch dreist genug, die berühmte Autorin in Brooklyn heimzusuchen und um Rat und Beistand zu bitten. Und nicht nur das: Kiralee hatte sogar noch das Essen bezahlt!

»Sie schreibt mir garantiert keinen Blurb, oder?«, fragte Darcy.

»So ist Kiralee nicht. Wenn die fertige Version ihr gefällt, wird sie dir auch einen schreiben.«

»Meinst du wirklich? Obwohl ich abscheulich überbezahlt bin?«

Imogen zuckte die Achseln. »Sie hat schon viele Debütautorinnen erlebt, die sich nicht lange gehalten haben. Dafür ist sie immer noch im Geschäft.«

»Tut mir richtig gut, dieses Gespräch«, sagte Darcy.

»Hör mal, das war doch ein super Abend!« Imogen setzte sich neben Darcy und legte ihr den Arm um die Schultern. »Kiralee Taylor findet dein Buch so gut, dass sie mit dir selbst darüber geredet und dich sogar noch zum Abendessen eingeladen hat! Das solltest du mal der Darcy von vor drei Monaten erzählen!«

»Aber jedes Mal, wenn ich von ihr wissen wollte, was ich jetzt machen soll, hat sie gesagt, die Entscheidung läge bei mir!«

»Weil sie fest davon überzeugt ist, dass du es im Alleingang hinkriegst. Jammer, jammer.«

Darcy seufzte. Vermutlich war es wirklich ein Kompliment, wenn jemand glaubte, dass man Lösungen im Alleingang finden würde. Aber ein Teil von Darcy – und wahrscheinlich der größere – wünschte sich, Kiralee hätte ihr konkrete Tipps zum Umschreiben gegeben.

»Glaubst du wirklich, dass das Buch immer noch stimmig ist, auch wenn Yamaraj am Leben bleibt?«

»Wenn du dafür sorgst, natürlich.



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