111 Orte im Teutoburger Wald, die man gesehen haben muss by Ingo Stock

Autor:Ingo Stock [Stock, Ingo]
Die sprache: deu
Format: azw3
Tags: Wald, Teutoburger Wald, Natur, Sachbuch, Reisen, Reiseführer, Deutschland
Herausgeber: Emons-Verlag
veröffentlicht: 2016-11-22T23:00:00+00:00

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Unweit des Silbersees (siehe Seite 102) am Fuße des Hüggels steht in der Stille des Waldes ein klobiges, heruntergekommenes Haus. Es ist die Gedenkstätte Augustaschacht, ein denkmalgeschütztes Lagergebäude, in dem einst schwere Verbrechen geschahen.

Errichtet wurde das Bauwerk 1876 als Pumpenhaus. Eine erste Zweckentfremdung erfuhr es zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, als es die Wehrmacht als Kriegsgefangenenlager benutzte. Im weiteren Kriegsverlauf wurde der Ort als Arbeitserziehungslager Ohrbeck bekannt: Zwischen Januar 1944 und April 1945 waren im einstigen »KZ der Gestapo« mehr als 2.000 Jugendliche und Männer aus 17 Ländern, insbesondere den Niederlanden und der ehemaligen Sowjetunion, inhaftiert. Unter dem Kommando der Osnabrücker Gestapo mussten die Gefangenen in den nahe liegenden Klöckner-Werken arbeiten und in Osnabrück Trümmer und Bombenblindgänger beseitigen. Mehr als 100 von ihnen überlebten die unmenschlichen Haft-und Arbeitsbedingungen, die offiziell acht Wochen zu ertragen waren (aber oftmals länger andauerten), nicht. Viele Insassen waren Zwangsarbeiter, die an anderen Orten versucht hatten zu fliehen oder dort nicht die geforderten Arbeitsleistungen erbracht hatten. Ihre Unterbringung im Augustaschacht diente zugleich der Einschüchterung von fast 30.000 Menschen, die im Krieg rund um Osnabrück arbeiten mussten.

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