Zwei Herzen und ein Weihnachtswunder â Folge 2 by Christin Burger Miriam Helck
Autor:Christin Burger, Miriam Helck [Burger, Christin; Helck, Miriam]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-10-25T00:00:00+00:00
Bilanz des Tages: ungewisse Anzahl an verkauften Möbelstücken (da freier Nachmittag),
dafür Adrenalin pur!
13. Dezember
Nika
Nika bekam kaum Luft. Verdammte Seitenstiche!
Und der Bart juckte.
Wie hielten Männer das nur aus? Apropos Mann, wo steckte der eigentlich? Als Nika sich umdrehte, war Lukas nirgends zu sehen.
»Lukas?«, rief Nika leise und atemlos in die dunkle Nacht hinaus. Sie beschloss, doch noch mal in Erwägung zu ziehen, ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio von einer passiven in eine aktive umzuwandeln.
Keine Antwort. Nika drehte sich um und sah, wie Kai mit dieser Chinesin um die Ecke verschwand. Sie musste sich entscheiden. Verfolgte sie die beiden weiter? Oder ging sie zurück und sah nach, ob Lukas mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen war? Wenn sie so was wie Unsporty Spice war, war Lukas Anti-Sport-Spice. Nicht so wie Kai. Mit seinem Waschbrettbauch. Und seinen Bizeps ⦠und seiner Chinesin.
Aufhören!, ermahnte Nika sich in Gedanken. Da sah sie den kleinen, krummen Tannenbaum in der Dunkelheit auf sich zutänzeln. Dahinter Lukas, der schwer atmend zum Stehen kam. Okay. Kein Herzinfarkt. Aber kurz davor.
»Wo sind sie hin?«, fragte er.
»Um die Ecke. Schnell. Vielleicht kriegen wir sie noch!« Nika rannte weiter.
Sie bog um die Ecke.
Jetzt war sie am Heumarkt angekommen. Alle Stände des Heinzelmännchen-Markts waren inzwischen geschlossen. Nur noch ein paar Betrunkene torkelten orientierungslos durch die Gegend.
Ein johlender Haufen Kerle von einem Junggesellenabschied versuchte, ohne Schlittschuhe auf der Eisbahn zu laufen. Was nicht funktionierte, aber anscheinend unfassbar witzig war.
Und dahinter: Kai und die Chinesin. Knutschend.
Nika starrte wie paralysiert zu den beiden. Es war, wie Zeuge eines Unfalls zu sein. Man wusste, dass man besser wegschauen sollte. Aber man bekam es einfach nicht hin. Da spürte Nika ein Stechen im Rücken. »Au!«, rief sie.
Lukas war mit Schwung um die Ecke gebogen und mit dem Tannenbaum in sie hineingerauscht.
»Was stehst du hier auch rum?«, fragte er. Nika hatte das Gefühl, dass er immer gereizter wurde.
Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, wie das knutschende Paar sich voneinander löste und in ihre Richtung blickte.
Schnell sprang sie hinter den kleinen Weihnachtsbaum, den Lukas immer noch wie ein Geschenk hoch erhoben hielt.
Sie hielt den Atem an.
Aber Kai und seine chinesische Schnalle verloren bald das Interesse und gingen Arm in Arm weiter.
Verdammt! Sie war sogar noch hübscher als in Nikas Fantasie â¦
Bestimmt hatte sie ihn verführt. Mit ihrem perfekten kleinen Körper und ihrem perfekten süÃen Gesicht.
»Nika.« Sie hörte Lukasâ Stimme wie aus weiter Ferne. »Lass uns gehen.«
»Auf keinen Fall.«
Nika nahm erneut die Verfolgung auf. Die beiden überquerten die StraÃe und steuerten das riesige Hotel direkt am Rhein an, in dem eine Ãbernachtung bereits ein kleines Vermögen kostete. Nika sah, wie Kai samt Chinesin in der Lobby verschwand.
Der Portier, der ihnen die Tür geöffnet hatte, lächelte.
Als Nika vor dem Portier stand, lächelte er nicht mehr.
Er schüttelte den Kopf. »Ich kann Sie auf keinen Fall hereinlassen.«
»Aber wir sind Weihnachtsmänner«, betonte Nika mit tiefer Stimme.
»Und wenn Sie uns nicht reinlassen, kann mein Kollege hier sehr, sehr böse werden.«
Wie zum Beweis hielt Lukas drohend die krumme Tanne hoch. Der Portier verzog keine Miene.
»Sie können nur herein, wenn Sie ein Zimmer reserviert haben.
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