Wo steckt April Kyle? by Robert B. Parker

Autor:Robert B. Parker
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Pendragon
veröffentlicht: 2014-12-28T05:00:00+00:00

Dieses E-Book wurde von der "pubbles GmbH & Co.KG" generiert. ©2014

Dieses E-Book wurde von der "pubbles GmbH & Co.KG" generiert. ©2014

19

Carol Sloane hatte gerade angefangen zu singen, als ich schweren Herzens das Radio abschaltete und aus dem Wagen stieg. Ich holte eine Sporttasche aus dem Kofferraum, ging die Fairfield hinauf und den Durchgang hinter den Häusern hinunter, die ich abzählte, bis ich hinter Amys Haus angekommen war. Ich stand vor einem kleinen Garten mit schmiedeeisernem Gitter, einem Tor, das den Parkplatz abgrenzte, und drei grünen Plastikmülltonnen mit Deckel. Am Ende des Gartens war die Terrassentür, die ich von meinem Auto aus gesehen hatte.

Ich stieg über den niedrigen Zaun und ging bis zur Terrassentür. Sie war abgeschlossen. Ich klopfte. Dann lächelte ich, winkte – ein Zugeständnis an eventuelle Zuschauer – in das leere Wohnzimmer hinein, deutete auf die Tür, nickte und setzte meine Tasche ab. Ich nahm einen dünnen Meißel und einen Hammer heraus und begann vorsichtig, um den Rahmen einer Scheibe herum den Kitt abzuklopfen. Es war die Scheibe neben dem Türgriff. Es dauerte gut und gern eine halbe Stunde. Der Kitt war alt und bröckelig. Als alle Reste weg waren, verstaute ich Hammer und Meißel wieder in der Tasche, holte eine lange Zange und einen Schraubenzieher heraus und klopfte die kleinen V-förmigen Keile ab, die das Glas unter dem Kitt festhielten. Ich bekam sie heraus, ohne sie allzu sehr zu verbiegen, und steckte sie in die Tasche. Dann griff ich nach einer Rolle Klebeband, riss ein Stück ab, legte etwa die Hälfte auf die gelockerte Scheibe, benutzte die andere als Griff und nahm, mit dem Schraubenzieher vorsichtig nachhelfend, die Scheibe im Ganzen heraus. Ich legte sie beiseite, griff durch die Öffnung, schloss die Terrassentür auf und öffnete sie einen Spaltbreit. Dann legte ich die Scheibe wieder in den Rahmen ein, klopfte die Keile fest, holte eine Dose Glaserkitt aus der Tasche und kittete die Scheibe ein. Als ich fertig war, hätte man schon sehr genau hinsehen müssen, um zu erkennen, dass sich jemand an der Tür zu schaffen gemacht hatte. Ich packte mein Werkzeug wieder ein, betrat das Wohnzimmer, machte die Tür hinter mir zu und schloss wieder ab.

Das Haus war so aufgeräumt, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich zog mein Jackett aus, legte es über einen Sessel und machte einen schnellen Rundgang, um mich zu überzeugen, dass das Haus leer war. Ich ging leise, ständig horchend; das Gewicht der Kanone in der rechten Hüfttasche wirkte ungemein beruhigend. Ich war im Laufe meines Lebens wohl schon in hundert Häuser eingestiegen, aber die Spannung des unbefugten Eindringens änderte sich nie. Es war immer dasselbe: Ungewissheit, Konzentration, die Wahrnehmung winzigster Hausgeräusche, die du nur hörst, wenn du auf die Einbrechertour hineingekommen bist. Und immer mit einem Ohr das Lauschen auf näherkommendes Geheul von Streifenwagen. Es war niemand zu Hause.

Dann war ich wieder im Wohnzimmer und die eigentliche Suche konnte losgehen. Ich ließ mir Zeit. Wenn keiner merken soll, dass Besuch im Haus war, dauert so was bedeutend länger, aber niemand

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.