Wie du mir so er dir by Neubauer Ralph

Wie du mir so er dir by Neubauer Ralph

Autor:Neubauer, Ralph [Neubauer, Ralph]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman, Krimi, Regional.Südtirol
ISBN: 9788860111586
Google: kN-QZwEACAAJ
Goodreads: 17205227
Herausgeber: Athesia
veröffentlicht: 2011-05-29T22:00:00+00:00


Einundzwanzig

In Fabios Büro war es schon nicht mehr hell genug. Er musste das Licht einschalten, um arbeiten zu können. Er gähnte und betrachtete seinen Schreibtisch mit Unlust. „Für heute reicht es mir“, dachte er und schaute auf die Uhr. Halb vier. Er rief Tommaso an: „Wie sieht es bei dir aus? Ich mag nicht mehr so recht.“ Tommaso, am anderen Ende der Leitung, grinste. „Passt ja hervorragend“, dachte er. Er sagte aber: „Du hast also keine Lust mehr, was? Und jetzt soll ich dich wieder nach Hause fahren, oder? Und wer macht dann meine Arbeit?“ Doch bevor Fabio darauf etwas erwidern konnte, donnerte Tommasos lautes Lachen durch die Leitung. „Passt schon, mein Lieber, passt schon. Ich habe auch den Winterblues. Ab nach Hause mit uns. Komm rüber!“

Fabio überlegte noch, ob er Francesca anrufen sollte. Aber der Blick in die beginnende Dämmerung ließ sein Pflichtgefühl schnell schwinden. „Morgen ist auch noch ein Tag.“ Mit diesem Gedanken verließ er die Questura und ging über die Straße, um zu Tommaso zu stoßen. Der wartete bereits auf dem Parkplatz der Carabinierikaserne auf ihn.

„Steig ein!“ Er grinste. Das Grinsen war anders als sonst. Fabio hatte einen untrüglichen Instinkt dafür, dass etwas los war.

Er schaute Tommaso von der Seite an, nachdem er auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. Der grinste immer noch. Auf diese komische Art, die er an ihm noch nicht oft gesehen hatte. Da war etwas von einem Spitzbuben, das verriet, dass er etwas verbergen musste, es aber für ihn schwer war, es für sich zu behalten. Dieses Grinsen war erwartungsvoll, es war belustigt, es war schwer zu beschreiben. Aber eines war klar: Tommaso saß auf glühenden Kohlen und hatte seine Not, irgendetwas, was er verbergen musste oder wollte, nicht preiszugeben.

Fabio ging es vorsichtig an, als sie die Marconistraße entlangfuhren: „Hast du was?“

Dabei beobachtete er jede Regung von Tommaso. Es schien ihm, als wurde sein Grinsen noch eine Spur breiter, einen Tick spitzbübischer. Tommaso musste sich auf den dichten Verkehr konzentrieren und antwortete nicht sofort. Aber als sie etwas später Richtung Verteilerknoten zur MEBO unterwegs waren, konnte Tommaso sein Schweigen nicht länger halten. Mit tiefem Bass sprach er Richtung Windschutzscheibe: „Ich habe eine Überraschung für dich. Wirst schon sehen. Wir machen jetzt einen kleinen Abstecher.“

„Und du willst mir jetzt noch nicht sagen, um welche Art Überraschung es sich handelt?“, bohrte Fabio.

Tommaso schüttelte betont langsam seinen kahl rasierten Kopf.

„Lass dich einfach überraschen“, war das Einzige, was er dazu noch sagte. Dann fragte er Fabio, ob es etwas Neues in den Mordfällen gäbe. Fabio wusste nichts zu berichten. Er hatte ja auch nichts unternommen. Da war Francesca jetzt dran und die würde er erst morgen wiedersehen. Er erzählte Tommaso aber vom zweiten Teil seines Gespräches mit der Psychologin und von dem Forschungsprojekt, an dem sie mitarbeitete.

„Und da hat die einen Kriminellen, der bei der kleinsten Kleinigkeit ausrastet, mit in ein tolles Restaurant genommen? Vorher eine Pille eingeworfen und dann mal schauen, ob es klappt? Sag mal ehrlich, ist das nicht ein bisschen riskant? Ich meine, wenn



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