Wenn ich dich finde (German Edition) by Diana Salow

Autor:Diana Salow [Salow, Diana]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-09-29T16:00:00+00:00

Kapitel 28

Endlich war es soweit. Sie hatten Thomas’ Wagen im Parkhaus direkt am Flughafenterminal in Hamburg-Fuhlsbüttel abgestellt, sich einen Coffee to go geholt und freuten sich riesig auf die Reise. Lea injizierte Berger und sich selbst prophylaktisch 0,4 Milliliter Clexane in die Bauchfalte, um einer Thrombose aufgrund des langen Fluges vorzubeugen. Berger konnte sich nicht überwinden, sich die Spritze selbst unter die Haut zu setzen. In diesem Moment dachte er darüber nach, dass er sich als Drogenabhängiger niemals eigenhändig eine Rauschgiftspritze zuführen könnte.

„Der Herr hat wohl eine Spritzenphobie“, lachte Lea, kniff ihm eine Bauchfalte und stach zu.

„Aua! Geht das auch mit ein bisschen Feingefühl, Frau Doktor! … Jetzt brennt das aber ganz schön an der Einstichstelle! Ist das normal?“ Er verzog sein Gesicht.

„Nein, das ist nicht normal. Sie sind ein Weichei!“, antwortete Lea. „Natürlich ist das normal. Nun stell dich nicht so an“, ermutigte sie ihn. „Zum Bedauern habe ich jetzt leider keine Zeit. Los jetzt. Wir müssen zu unserem Gate!“

Endlich saßen sie in der Economy Class der United Airlines und flogen nonstop nach New York. Sie waren froh, dass sie keine Zwischenlandung vor sich hatten und der Flieger pünktlich um neun Uhr abhob. Der Flug ging recht schnell vorüber. Lea schaute sich in den achteinhalb Stunden Flugzeit den Spielfilm Gone Girl mit Ben Affleck und Rosamund Pike an. Zwischendurch stoppte sie den Film auf ihrem Monitor und schlummerte hin und wieder ein paar Minuten. Thomas machte während des Fluges kein Auge zu. Seine Gedanken drifteten zu seinem Kind, zum Mordfall, und zu Ellen ab.

Endlich. Sie überflogen den Hudson River und sahen die Skyline von Manhattan. Das One World Trade Center, das höchste Gebäude, war deutlich zu erkennen. Als die Boeing 747 sanft auf der Landebahn des Flughafens in Newark aufsetzte, nahm Thomas Leas Hand und drückte sie fest. Lea war übel vom Sinkflug. Sie versuchte, durch Kauen eines Kaugummis den Ohrendruck abzubauen. Als das Flugzeug seine Parkposition erreicht hatte, ging es ihr besser und sie lächelte Thomas an, der schon das Gepäck aus dem Stauraum über ihr herausnahm.

Nachdem die Einreiseformalitäten und Passkontrollen erledigt waren und sie ihr Gepäck vom Kofferband geholt hatten, nahmen sie sich ein Yellow Cab. Thomas wollte keine Zeit mit einem Shuttlebus vertrödeln und rief eines der unverwechselbaren gelben Taxis heran. Sie fuhren die 24 Kilometer vom Flughafen und staunten, als sie nach wenigen Minuten die riesigen Wolkenkratzer in der Ferne sahen.

„We have more than 13.000 taxis in New York City“, sagte der Taxifahrer und wollte mit der Feststellung ein Gespräch mit seinen Fahrgästen beginnen.

„Oh, that’s great“, antwortete Lea.

„Is this the Millennium Hotel?“, fragte Thomas, als der Fahrer nach etwa dreißig Minuten anhielt.

„Yes. Enjoy your holidays!“, verabschiedete sich der nette Fahrer und freute sich über das großzügige Trinkgeld seiner Gäste.

Der Check-in dauerte nicht lange. Thomas und Lea stellten ihr Gepäck im Zimmer ab und lagen bald auf einem riesigen Kingsizebett in der 38. Etage des Viersternehotels. Sie konnten es kaum fassen, im Herzen von Manhattan zu sein, und genossen einen ersten Blick auf die atemberaubende Skyline und den Verkehr auf dem Times Square.

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