Weibliche Lust ohne Tabus by Verena Dr Med Breitenbach

Weibliche Lust ohne Tabus by Verena Dr Med Breitenbach

Autor:Verena Dr Med Breitenbach [Breitenbach, Verena Dr Med]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 2013-10-20T22:00:00+00:00


Eifersucht hat unterschiedlichste Ausprägungen: Da gibt es den heißen Schmerz erfolgloser Verehrer, die mitansehen müssen, wie sich die begehrte Person anderweitig liiert; das ist gesund und bringt das Leben eben so mit sich. Dann gibt es die nagende Unruhe, wenn der Partner plötzlich entweder verändertes Verhalten an den Tag legt oder man das Gefühl hat, die Beziehung sei in Selbstverständlichkeiten erstarrt. Da kann ein bisschen Eifersucht durchaus die Lust neu entfachen und Zweifel aufheben. Der andere Fall ist die Kränkung und Zurückweisung nach einem Seitensprung oder kompletter Trennung. Da entstehen bei dem »abservierten« Teil aus Eifersucht nicht selten Hass und Rachsucht bis hin zu Gewalttätigkeiten.

Für krankhafte Eifersucht haben Psychologen verschiedenste Erklärungen: Das kann in der Kindheit begründet sein, wenn sich jemand zum Beispiel von nachgeborenen Geschwistern den Eltern gegenüber zurückgesetzt fühlte. Manchmal hat es mit enttäuschenden Erlebnissen in früheren Partnerschaften zu tun, oft auch mit sexuellen Minderwertigkeitskomplexen oder dem Gefühl, nicht wirklich »liebenswürdig« zu sein. In diesen Fällen ist es wichtig, ein neues Selbstwertgefühl zu entwickeln, das uns von den Liebesbeweisen des anderen unabhängig macht: Neue Lebensinhalte aufbauen, ureigene Interessen verfolgen, Freunde gewinnen.

Eifersucht ist in der Beziehung von zwei Menschen die Variable zwischen Abhängigkeit und Macht, zwischen Zweifel und Gewissheit, zwischen Misstrauen und Vertrauen, zwischen Minderwertigkeitskomplexen und Eitelkeit. Eine Liebe ohne Eifersucht wäre in etwa dasselbe, als wollte man einen Brand bekämpfen, indem man den Feuermelder abschafft. Das jedenfalls sagt der amerikanische Psychologie-Professor David Buss.

Dass die 1968er-Bewegung die Eifersucht liquidieren wollte, indem sie für »Freie Liebe« und wechselnde Sexualpartner plädierte, um kapitalistische Besitzansprüche zu torpedieren, hat sich – bei allem Idealismus – nachhaltig nicht bewährt. Selbst die französische Nymphomanin Catherine Millet, die sich alle erdenklichen Freiheiten beim Sex mit vielen Männern herausnahm, bekannte in ihrem Buch Eifersucht, dass sie ihrem Mann, der sich daraufhin ebenso Freiheiten und Affären mit anderen Frauen nahm, diese nicht unbedingt gleichermaßen gönnte. Und auch Paare, die regelmäßig und gemeinsam Swingerclubs zum Partnertausch besuchen, wünschen sich in der Mehrzahl, beim Sex des Partners mit einer anderen Frau (oder umgekehrt) nicht zusehen zu müssen. In Internet-Foren zum Thema wird häufig dafür plädiert, dass außerehelichen Lustbarkeiten nur getrennt und in separaten Räumen nachgegangen werden sollte. Begründung: »Sonst dreht man ja durch dabei!« Loyalität ist vielleicht das Zauberwort bei Paaren, die Swingerclubs besuchen. Da verleiht die quasi selbst kreierte Eifersucht der Beziehung einen neuen Kick, aber die grundsätzliche Loyalität in der Partnerschaft wird davon in keinster Weise berührt.

Eifersucht ist auch immer ein gutes Stück Neugier. Und in ihrer harmlosesten Form muss man deshalb nicht einmal sexuell fremdgehen. Es kann auch ein aufreizendes Spiel nach dem Motto »Konkurrenz belebt das Geschäft« sein. Einen erotischen Kick bringen auch ganz einfache Dinge, wie Hollywood-Star Liza Minelli schon wusste: »Wenn ein Mann will, dass seine Frau zuhört, braucht er nur mit einer anderen Frau zu sprechen.« Und das gilt natürlich auch umgekehrt …! Beginnen Sie bei einem geselligen Anlass ein geistreiches, fesselndes Gespräch mit einem anderen interessanten Mann, und Sie werden sehen, dass Ihr Partner Sie auf Händen heimträgt und Sie anschließend nach



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