Weg vom Öl by Manfred Kircher

Autor:Manfred Kircher
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662614907
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg

Grundchemikalie Primärproduktion

Produktion [Millionen Tonnen]

Kohlenstoffgehalt [%]

Enthaltener Kohlenstoff [Millionen Tonnen]

Olefine

7,46

Ethylen

4,7

85,7

4,03

Propylen

3,9

85,7

3,34

Butadien

0,8

85,7

0,69

Aromaten

2,30

Benzol

1,8

92,3

1,66

Toluol

0,7

91,3

0,64

Gerade die Grundchemie sollte deshalb auf biogenen Kohlenstoff umgestellt werden. Das ist aber leichter gesagt als getan und stößt, wie wir in Abschn. 5.​2.​1 am Beispiel von Ethylen gesehen haben, rohstoffseitig an Grenzen, wenn wir allein auf Zucker als Rohstoff setzen. Einen naheliegenden Ausweg bietet die Rezyklierung von Kunststoffen.

Gerade beim Beispiel Ethylen werden manche Leser und Leserinnen einwenden, dass Industrie und Konsumenten sowieso grundsätzlich auf Kunststoffe verzichten sollten, um diese Problematik in Zukunft zu vermeiden. Das Ethylenbeispiel soll auch nur noch einmal verdeutlichen, wie stark der Rohstoffbedarf in der Bioökonomie durch den vergleichsweise geringen Kohlenstoffgehalt in der Biomasse und die mäßigen Verfahrensausbeuten bestimmt wird. Auch bei Verzicht oder zumindest der Reduktion einzelner Produktgruppen werden wir uns einem Bedarf an Biomassequellen stellen müssen, der herausfordernd bleibt (s. Kasten 6.1).

Kasten 6.1 Kohlenstoffbedarf der Chemieindustrie

Die wichtigsten fossilen Kohlenstoffquellen der Chemieindustrie sind Erdöl und Erdgas. Davon verbraucht die globale Chemieindustrie einen Anteil von 9 %, das sind rund 700 Mio. t Öl-Äquivalente, die zu rund 85 % aus Kohlenstoff bestehen (600 Mio. t). Etwa die Hälfte wird für die Energieerzeugung eingesetzt; die andere Hälfte bleibt in Produkten der organischen Chemie gebunden. Für Produkte beträgt der Kohlenstoffbedarf weltweit also rund 300 Mio. t [4, 5].

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