Warrior Cats Special 06 - Riesensterns Rache by Hunter Erin

Warrior Cats Special 06 - Riesensterns Rache by Hunter Erin

Autor:Hunter, Erin
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Abenteuer, Clans, Katzen, Spannung, Tierfantasy, Wildnis
ISBN: 978-3-407-74820-1
Herausgeber: Beltz & Gelberg
veröffentlicht: 2016-09-27T22:00:00+00:00


24. KAPITEL

Riesenschweif saß wie erstarrt in seinem Nest. Trotz des dicken Wollpolsters spürte er die klirrende Kälte auf dem Moor, wo jeder Pfotenschritt, jeder klappernde Huf der Schafe den gefrorenen Boden erzittern ließ. Sein Atem stieg dampfend zum klaren, schwarzen Himmel auf, als er über die mit Reif überzogenen Gräser am Rand der Moorläufernester spähte. Obwohl nicht mehr in den Tunneln gearbeitet wurde, schliefen die Krieger nach wie vor in zwei Gruppen, blieben in ihren gewohnten Nestern. Ob das wohl nach dem nächsten Wurf anders wurde? Würden sie nach ihrer Abschlussprüfung einen gemeinsamen Schlafplatz beziehen?

Riesenschweif spitzte die Ohren und lauschte auf die Geräusche aus der Kinderstube. Hirschsprung schief fest im Nest neben ihm. Wolkenläufer und Apfelröte schnarchten Schnauze an Schnauze. Aber Rotkralle, Lerchenfleck und Morgenstreif hatten sich ebenfalls aufgesetzt und lauschten auf das Stöhnen hinter den dicken Ginsterwällen der Kinderstube.

Wollschweif schritt mit Nussnase an seiner Seite ängstlich auf und ab. Nebelmaus und Pflaumenkrallen kauerten am Rand der Versammlungsmulde.

»Sie wird es schaffen«, versicherte Pflaumenkralle Wollschweif, der gerade an ihr vorüberlief.

Wollschweif knurrte, er hatte das Fell auf dem Rücken gesträubt.

»Habichtherz ist bei ihr«, tröstete Nebelmaus. »Er hat schon zahllose Junge zur Welt gebracht.«

Hoppeljunges, dessen schwarzer Pelz in Büscheln vom Körper abstand, kam aus dem Ältestenbau gekrabbelt, wo er mit Taubenjunges, Ampferjunges und Wiesenspross warten musste, bis Bleichvogel die Geburt hinter sich hatte. »Sind sie schon da?«

Ampferjunges drängelte an ihrem Bruder vorbei. »Habichtherz ist doch noch drin, du Kaninchenhirn. Sie sind also noch nicht da.«

Riesenschweif sprang aus seinem Nest. Er wusste, dass er nicht wieder einschlafen würde. Bleichvogel schien zu kämpfen, ihr Stöhnen klang immer verzweifelter. Riesenschweif tappte zum Ältestenbau und blieb bei Hoppeljunges stehen. »So was braucht seine Zeit«, murmelte er, womit er außer dem Jungen vor allem sich selbst beruhigen wollte.

Taubenjunges streckte die Nase aus dem Bau. Die weißen Flecken auf seinem dunkelgrauen Fell schimmerten im Mondlicht. »Hat Wiesenspross bei unserer Geburt auch so viel Lärm gemacht?«, miaute er.

Riesenschweifs Ohr zuckte, als ein tiefes, qualvolles Jaulen über die Lichtung schallte. »Das weiß ich nicht mehr«, log er. Bei Wiesenspross war die Geburt ihrer Jungen wesentlich ruhiger abgelaufen. Ob etwas nicht in Ordnung war? Seine Pfoten kribbelten besorgt.

Wiesenspross schob Taubenjunges aus dem Weg und tappte aus dem Ältestenbau. »Sie ist zäher, als du glaubst«, flüsterte sie Riesenschweif mit einem Seitenblick zur Kinderstube zu.

Riesenschweif legte den Kopf in den Nacken und blickte zum Silbervlies auf. Die Ahnen würden doch nicht zulassen, dass Bleichvogel ein zweites Mal Junge verlor?

Lilienbart schlüpfte hinter Wiesenspross heraus. Ihre Bernsteinaugen leuchteten im Mondlicht. »Beim Ersten ist es immer am schwersten. Danach wird es leichter.«

Riesenschweif stand da und beobachtete die Kinderstube, während ihm Taubenjunges, Ampferjunges und Hoppeljunges um die Beine strichen.

»Wir sind dann nicht mehr die Jüngsten!«, miaute Hoppeljunges.

»Ich kann’s kaum erwarten, den neuen Jungen das Lager zu zeigen«, verkündete Ampferjunges.

»Es wird ein paar Tage dauern, bis sie die Kinderstube verlassen dürfen«, mahnte Wiesenspross.

Taubenjunges reckte seinen Schwanz senkrecht in die Luft. »Wir können ihnen beibringen, wie man ›Lauf, Kaninchen‹ spielt.«

»Und dann zeigen wir ihnen die Jagdsteine.« Hoppeljunges humpelte zu den glatten Steinen und kletterte auf den höchsten hinauf.



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