Von Der Erde Zum Mond by Verne Jules

Von Der Erde Zum Mond by Verne Jules

Autor:Verne, Jules [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction, Fiction, General, Adventure
ISBN: 9783837055269
Google: UHi9cLp32n0C
Herausgeber: BoD – Books on Demand
veröffentlicht: 2008-01-01T23:00:00+00:00


Fünfzehntes Capitel

Das Gußfest

Während acht Monate lang die Grubenarbeit vorgenommen wurde, waren zu gleicher Zeit die Vorarbeiten für den Guß äußerst rasch vorgeschritten; ein Fremder, der nach Stone’s-Hill kam, wäre durch den Anblick, der sich seinen Blicken darbot, sehr überrascht worden.

Sechshundert Yards von dem Schacht entfernt, im Kreise um diesen Mittelpunkt, erhoben sich zwölfhundert Streichösen, jeder sechs Fuß breit und drei von einander entfernt. Es war eine Linie von zwei Meilen Länge, woran diese zwölfhundert Oefen gereiht waren. Alle nach dem nämlichen Muster mit viereckigen Rauchfängen erbaut, machten einen ganz besonderen Eindruck. J. T. Maston fand diese Anordnung prachtvoll. Sie erinnerte ihn an die Monumente Washington’s.

Für ihn gab’s nichts Schöneres auf der Welt; selbst in Griechenland oder sonst irgendwo gab’s nie etwas der Art, meinte er.

Wir erinnern uns, daß das Comité in der dritten Sitzung für die Columbiade Gußeisen, insbesondere graues, zu verwenden beschloß. Dieses Metall ist in der That zäher, dehnbarer, weicher, leichter zu feilen, für alle Verrichtungen des Formens geeigneter, und mit Steinkohlen behandelt von vorzüglicher Beschaffenheit für die Stücke großer Widerstandskraft, wie Kanonen, Dampfmaschinencylinder, hydraulische Pressen etc.

Aber das Gußeisen ist, wenn es nur einmal geschmolzen wird, selten gleichartig genug, und man reinigt und läutert es durch ein zweites Schmelzen, indem man es seiner letzten erdigen Bestandtheile dadurch entledigt.

Daher wurde auch das Eisenerz, bevor man es nach Tampa-Town schaffte, in den Hochöfen zu Goldspring behandelt, und mit Steinkohlen und Kieselstoff in Berührung einem hohen Hitzgrade ausgesetzt, war es mit Kohlenstoff verbunden zu Gußeisen geworden. Nach dieser ersten Zubereitung wurde das Metall nach Stone’s-Hill geschafft. Aber die Masse von hundertsechsunddreißig Millionen Pfund war für Beförderung durch Eisenbahn zu kostspielig; die Kosten wären durch den Transport auf’s Doppelte gestiegen. Man zog daher vor, zu New-York Schiffe zu miethen, um sie mit dem Gußeisen in Barren zu befrachten. Es waren nicht weniger als achtundsechzig Fahrzeuge von tausend Tonnen erforderlich, eine wahre Flotte, die am dritten Mai aus den Gewässern von New-York auslief, den Ocean längs der amerikanischen Küste durchfuhr, durch den Kanal von Bahama um die Spitze von Florida wieder aufwärts am zehnten desselben Monats in der Bai Espiritu Santo ankam und ohne Schaden und Gefahr im Hafen von Tampa-Town ankerte. Hier wurde die Ladung der Schiffe in die Waggons der Bahn nach Stone’s-Hill gebracht, und um die Mitte des Januar befand sich die enorme Masse Metall an ihrem Bestimmungsort.

Es ist leicht begreiflich, daß, um diese sechzigtausend Tonnen Eisen zu gleicher Zeit zu schmelzen, zwölfhundert Oefen nicht zuviel waren. Jeder dieser Schmelzöfen konnte etwa hundertundvierzehntausend Pfund dieses Metalls fassen; sie wurden nach dem Muster derjenigen erbaut, welche man beim Guß der Rodmans-Kanone gebraucht hatte; sie waren trapezförmig und sehr niedrig. Der Heizungsapparat und der Rauchfang befanden sich an den beiden Enden des Ofens, so daß dieser seiner ganzen Länge nach gleichmäßig geheizt war.

Diese aus feuerfesten Ziegelsteinen erbauten Oefen bestanden lediglich aus einem Rost, um die Steinkohlen darauf zu brennen, und einem Heerd, »Sole«, worauf die Gußbarren gelegt wurden; diese unter einem Winkel von fünfundzwanzig Grad geneigte »Sole« ließ das Metall in die Auffangebecken abfließen; von da leiteten es zwölfhundert Rinnen dem Centralbecken zu.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.