Und sei getreu bis in den Tod by Ann Granger

Und sei getreu bis in den Tod by Ann Granger

Autor:Ann Granger [Granger, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-06-22T04:00:00+00:00


Markby war erleichtert, als er bei Overvale House ankam und feststellte, dass Alison Jenner mit dem alten Hund nach draußen gegangen war. Jeremy, in einer alten, ausgebeulten Kordhose und einem schäbigen Pullover, empfing ihn mit einer Art resignierter Höflichkeit. Sie verriet dem Besucher, dass Jenner mehr als genug hatte von Polizeibeamten aller Dienstgrade und beider Geschlechter, die in seinen privaten Angelegenheiten herumschnüffelten, und dass er Markbys Besuch als unangenehme Notwendigkeit hinnahm. Jenner hatte in seiner beruflichen Karriere gelernt, Menschen zu führen, sich zu beherrschen und in einem Notfall einen kühlen Kopf zu bewahren. Das alles kam ihm jetzt gelegen. Markby verglich ihn mit einem einstigen großen Sänger, der nicht mehr imstande war, die schwierigen Töne zu halten, und der sich auf seine Erfahrung und seine Ausbildung verließ, um ein Stück zu vollenden.

»Ich bin fest überzeugt, dass Sie nach dem Mistkerl suchen sollten, der die Briefe geschrieben hat«, sagte er zu Markby.

»Wir suchen nach ihm.«

»Spielen Sie nicht den Dummen«, sagte Jenner verärgert. »Sie wissen genauso gut wie ich, was ich gemeint habe. Sie sollten wegen des Mordes an meiner Tochter nach ihm suchen!«

»Wir haben ihn auf der Liste, Jeremy. Aber wir würden einen Fehler begehen, wenn wir uns vor der Möglichkeit verschließen, dass jemand anders für den Mord verantwortlich ist.«

»Wer auch immer sie umgebracht hat – er hat sie erstochen. Sie war schon tot!« Jenners Augen blitzten in plötzlicher Wut. »Er hätte sie nicht mehr in den See legen müssen! Er hätte sie dort liegen lassen können, wo sie war, und verschwinden, bevor jemand kam und ihn entdeckte. Aber das hat er nicht getan. Er nahm sich die Zeit, ihr auf den Kopf zu schlagen und ihre Leiche in den See zu werfen. Das war absichtlich, um uns wissen zu lassen, dass er es getan hat. Wie viele Menschen wissen von Freda Kemps Tod? Er muss der Täter sein, daran besteht nicht der geringste Zweifel!«

»Ich fange allmählich an, mich zu fragen, wie viele Menschen tatsächlich Bescheid wissen über den Tod von Miss Kemp und die Gerichtsverhandlung gegen Alison«, entgegnete Markby.

Jenner lehnte sich ein seinem chintzbezogenen Ohrensessel zurück. Sie saßen in dem gemütlichen Salon, in dem auch Jess mit den Jenners gesprochen hatte. Das Feuer knisterte im Kamin, obwohl der Tag sonnig war. Markby empfand Jenners Gesichtsfarbe als ungesund grau.

»Ich weiß, dass es Stress ist für Sie«, begann er vorsichtig. »Ich würde vorschlagen, dass Sie und Alison den Arzt hinzuziehen, wenn es zu viel wird für Sie.«

»Ich habe Pillen«, sagte Jenner gereizt. »Ich kippe nicht um, falls es das ist, was Sie glauben.« Er machte eine Geste, als wollte er ein ungelegenes Thema beiseite wischen. »Ich möchte, dass dieser Kerl gefunden wird, Alan.«

»Wir tun unser Bestes. Inspector Campbell ist heute in London, um die Wohnung Ihrer Tochter in Augenschein zu nehmen. Ich verstehe, dass Sie nicht erbaut darüber waren, dass die Besitztümer Ihrer Tochter durchsucht werden, aber vielleicht ergibt sich ein Hinweis.«

Zu seiner Überraschung sah Jenner mit einem Mal entschieden nervös aus. »Ähem«, sagte er. »Ganz recht.« Er sprang auf und ging zum Feuer.



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