und der verschwiegene Verdacht by Nancy Atherton

und der verschwiegene Verdacht by Nancy Atherton

Autor:Nancy Atherton [Atherton, Nancy]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Tante Dimity - 01
veröffentlicht: 2012-02-23T17:59:41+00:00


Emma deutete auf eine Schale mit Pfirsichen und das silberne Kaffeeservice. »Darf ich Ihnen etwas einschenken?«, fragte sie.

»Crowley wird sich darum kümmern, danke.«

Kate strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und langte nach einer Serviette.

»Er hat Recht, wissen Sie.« Emma zog einen Stuhl näher zu Kate und setzte sich. »Sie sehen aus, als hätten Sie sich überhaupt keine Ruhe gegönnt.«

Kate wandte Emma den Blick zu. »Fernsehen, Radio, Zeitungen, Illustrierte – wenn man die ganze Meute von hier fern halten will, darf man sich auch keine Ruhe gönnen.«

Emma nickte nachdenklich. »Ja, Bantry erzählte mir von dem Ärger, den Grayson vor einigen Jahren hier hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie sich seitdem näher mit den Gesetzen bezüglich Hausfriedensbruch befasst haben?«

Kates Antwort war ein kurzes, trockenes Lachen.

»Warum denn, wo wir so viel praktische Erfahrung damit haben?«

Emma sah sie verunsichert an. »Aber Bantry sagte mir, Sie seien Juristin.«

»Hat er das gesagt?« Kate strich sich über die Wange und lachte amüsiert. »Der Gute will wohl meinen Ruf wahren.« Kate lehnte sich auf dem Stuhl zurück und seufzte. »Wenn ich ein Mann wäre oder so alt wie Crowley, dann wäre es kein solches Problem. Aber wenn man als junge Frau mit Grayson an einem Tisch sitzt, ohne den Segen der Kirche … Man kann es Bantry nicht verübeln. Manchmal frage ich mich selbst, was ich hier mache.«

»Grayson scheint sehr auf Sie angewiesen zu sein«, sagte Emma.

»Stimmt«, sagte Kate. »Besonders jetzt. Diesmal ist es wirklich schlimm.«

»Aber Sie sind nicht seine Rechtsanwältin?«

Kate seufzte. »Ich bin nur das Mädchen aus Penford Harbour, Graysons Freundin aus der Kindheit.

Ich bin einfach die gute alte Kate.« Sie schloss die Augen. »Tut mir Leid, Emma. Die gute alte Kate fühlt sich heute älter als gewöhnlich.«

»Keine Sorge, ich kann nachempfinden, wie Sie sich fühlen.« Emma rückte sich die Brille zurecht.

»Aber wenn Sie unter der … Situation leiden, warum bleiben Sie dann hier?«

Kate öffnete die Augen und sah Emma einen Moment erstaunt an, ehe sie mit Bestimmtheit sagte: »Penford Hall ist auch mein Zuhause.«

Die beiden Frauen saßen eine Weile stumm da, bis Crowley mit einem Silbertablett erschien, auf dem er einen Suppenteller balancierte. Der Duft von Hühnerbrühe breitete sich im Raum aus, wobei Emma unwillkürlich an Herbert Munting und seine hochmoderne Geflügelzüchterei im Dorf denken musste.



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