Troy (The Diamond Guys) (German Edition) by Eileen Janket

Troy (The Diamond Guys) (German Edition) by Eileen Janket

Autor:Eileen Janket [Janket, Eileen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-07-17T23:00:00+00:00


13. Kapitel

Molly

Dabei hatte ich heute Morgen noch geglaubt, dass es mir wieder richtig gut ginge. Als ich bei Troy den leckeren Milchshake trank, hatte ich mich pudelwohl gefühlt und war überzeugt gewesen, dass der Schwindel und die Übelkeit nicht mehr auftreten würden. Weit gefehlt! Offensichtlich schleppte ich einen hartnäckigen Oregon-Virus mit mir rum, der sich den Spaß erlaubte, mir unerwartet und hinterlistig in den Rücken zu fallen.

Die penetranten Krankenhausgerüche, die mich aus allen Richtungen anfielen, trugen auch nicht unbedingt zur Besserung meines akuten Schwächezustands bei. Immer fester drückte ich das zusammengeknüllte Papiertaschentuch auf meinen Mund und presste mich in den Plastikstuhl, für dessen Existenz ich ausgesprochen dankbar war.

In meiner Magengegend fühlte es sich unangenehm flau an. Einige Male musste ich aufstoßen. Ich würde mich doch hoffentlich nicht übergeben müssen? Das Ganze war mir so furchtbar peinlich. Ausgerechnet jetzt, wo wir Troys Kumpel besuchten und dieser die Aufmerksamkeit seiner Freunde brauchte, weil er einen Verkehrsunfall erlitten hatte, spielte ich mich auf wie ein Jämmerling – wenn auch absolut unbeabsichtigt.

»Miss?«

Jemand tippte mir auf die Schulter. Eine Krankenschwester in pastellgrüner Arbeitskleidung lächelte auf mich herunter, während ihre Stirn skeptisch in Falten lag. »Geht es Ihnen nicht gut? Brauchen Sie etwas?«

Ich setzte zum Sprechen an, was sich allerdings als grandioser Fehler erwies, denn sofort stieß ich erneut heftig auf. Diesmal drängte mein Mageninhalt ganz klar nach draußen, und nur mit der allergrößten Anstrengung konnte ich ihn davon abhalten. Doch wie lange noch?

»Ach du meine Güte, Liebes, warten Sie ... ich bringe Ihnen schnell eine Spuckschale.«

Energisch schüttelte ich den Kopf. Leider hinderte das die Krankenschwester nicht daran, auf quietschenden Sohlen davonzuschreiten und mich allein zu lassen. Dabei wäre eine Wegbegleitung zur Besucher-Toilette jetzt genau das Richtige für mich gewesen, denn ich traute mich nicht, eigenständig aufzustehen und meinen Kreislauf zu belasten. Unruhig presste ich beide Hände auf den Mund und versuchte, durch die Nase tief ein- und auszuatmen.

Tatsächlich kehrte die Krankenschwester recht schnell mit einer nierenförmigen Schale zurück und übergab mir diese gerade noch rechtzeitig. Bye, bye, Erdbeershake!

»Hier, wischen Sie sich damit den Mund ab.« Die fürsorgliche Pflegekraft in beruhigendem Pastellgrün drückte mir ein Papiertuch in die Hand und setzte sich neben mich. »War zu viel für Sie da drin, was?« Sie deutete mit dem Kopf zur Tür des Gemeinschaftsraums.

»Nein, ich glaube eher, dass mich ein Virus schikaniert«, gab ich halb lächelnd zurück.

»Oh, verstehe, haben Sie denn weitere Symptome?«

»Nicht direkt. Nur Schwindel und Übelkeit.«

»Schätzchen, dann hätten Sie sich aber ins Bett legen sollen, statt hierher zu kommen.«

»Heute Morgen ging es mir noch sehr gut«, wandte ich ein. »Es tritt immer nur phasenweise auf.«

»Und seit wann geht das so?«

Ich überlegte. Es hatte in Marine Bay angefangen. »Seit einigen Tagen.«

»Sagen Sie, ist denn ihre Regel überfällig?«

Bitte was? Ich musste trotz meiner misslichen Lage lachen. »Ich bin nicht schwanger. Hundertprozentig nicht!«

»Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«

»Ja, ich bin ein paar Tage drüber«, gab ich zu, »aber das hat nichts zu bedeuten. Reisestress hat meinen Organismus ein wenig durcheinandergebracht.« Ich kannte dieses Phänomen, dass sich meine Periode verspätete, wenn mich Sorgen plagten oder ich mich unter Druck gesetzt fühlte.



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