Tiefer Schmerz by Arne Dahl

Tiefer Schmerz by Arne Dahl

Autor:Arne Dahl [Dahl, Arne]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2010-10-22T10:19:47.812000+00:00


Die acht Mails leuchteten mit fetten Buchstaben. Als sie jetzt daraufklickte, normalisierten sie sich nach einigen Sekunden.

Mail eins: Kommentar aus Dublin. Kommissar Radcliffe. ›Ich frage mich, ob ich nicht von etwas Ähnlichem aus der früheren DDR gehört habe. Kontakten Sie Benziger in Weimar. Keine Ahnung, welchen Titel er hat, aber er ist nett. Das scheinen Sie auch zu sein, Ms Holm.‹

Mail zwei: Schimpfkanonade aus Paris. Polizeidirektor Mérimée. ›Mißbrauch von Europol-Mitteln. Sollen ausschließlich eingesetzt werden für: ungesetzlichen Drogenhandel, Vergehen, die illegale Einwanderung betreffen, Handel mit gestohlenen Fahrzeugen, Menschenhandel inkl. Kinderpornographie, Falschmünzerei und Fälschung von Zahlmitteln, ungesetzlichen Handel mit nuklearen und radioaktiven Stoffen, Terrorismus, illegale Geldwäsche im Zusammenhang mit Straftaten der genannten Art. Außerdem sollen mindestens zwei EU-Staaten involviert sein. Sie, Madame Holm, scheinen die Ressourcen von Europol für nationale Kleinkriminalität nutzen zu wollen.‹

Mail drei: Bestätigung aus Budapest. Kriminaldirektor Mészöly. ›Sehr interessant. Im Oktober 1999 hatten wir einen gleichgelagerten Fall. Neunundzwanzigjähriger Mann, tätig in der Prostitutionsindustrie, mit Kopf nach unten und Metalldraht in der Schläfe aufgehängt. Sind sehr interessiert an Ihrer Ermittlung, und Sie werden selbstverständlich über unsere informiert.‹

Mail vier: Dito aus Maribor, Slowenien. Polizeichef Sremac. ›Gleicher Fall hier im März. Schwerkrimineller aufgehängt und Schädel durchbohrt. Erwarten weitere Informationen.‹

Mail fünf, sechs und sieben: Bestätigungen aus Wiesbaden, Deutschland, Antwerpen, Belgien, und Venedig, Italien. Kommissar Roelants in Antwerpen fügt hinzu: ›Wundern Sie sich nicht, Ms Holm, wenn weitere Bestätigungen auftauchen. Wir, die bereits früher mit diesem Verbrechen zu tun hatten, halten intern und höchst inoffiziell seit Monaten Kontakt zueinander. Meiner Ansicht nach hat jedoch bisher keiner eindeutige Verbindungen zwischen den Fällen herstellen können.‹

Mail acht: Anfrage aus Stockholm. Abteilungsleiter Waldemar Mörner. ›Wer in Dreiteufelsnamen hat diese Rundfrage genehmigt? In wessen Budget landet sie? WM.‹

Kerstin Holm rief Paul Hjelm an. »Sie sind seit einem knappen Jahr aktiv«, sagte sie.

»In Europa?« fragte Paul Hjelm.

»Bisher Budapest, Maribor, Wiesbaden, Antwerpen und Venedig. Zusammen mit unseren Opfern sind also bisher insgesamt sieben Menschen aufgehängt, mit durchstochener Hirnrinde. Dazu Hamid al-Jabiri auf dem Bahnsteig am Odenplan. Acht Tote. Vielfraße scheinen aber bisher nicht vorgekommen zu sein.«

»Wer sind die Opfer?«

»Es scheinen tatsächlich durch die Reihe Schwerkriminelle zu sein. Alle, außer Leonard Sheinkman.«

»Hat einer deiner Kontakte irgendeine Verbindung zu Ghiottone angedeutet?«

»Nein. Aber es ist bisher alles noch unvollkommen, wir tauschen die Ermittlungen aus.«

»Übers Netz? Ist das wirklich sicher?«

»Was ist heutzutage sicher?« sagte Kerstin Holm.

Dann war sie nicht mehr zu hören. Paul Hjelm verfluchte die Erfindung des Mobiltelefons und drückte auf die Austaste.



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