Tales of the f*cked (German Edition) by Akira Arenth

Tales of the f*cked (German Edition) by Akira Arenth

Autor:Akira Arenth [Arenth, Akira]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Panthera Verlag
veröffentlicht: 2017-04-27T22:00:00+00:00


Kapitel 4

Arrangements

Alexander wollte kein Mitleid, dass konnte ich spüren. Er war ein stolzer Mann, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hatte, damit lebte und inzwischen Wege suchte, damit umzugehen.

Trotzdem schockierte mich seine Situation. Ein Kerl mit seinem Aussehen, der gerade mal in etwas über der Hälfte seines Lebens stand, intelligent und dazu gut verdienend – herausgerissen aus dem Markt, dem sozialen Leben, durch eine so endgültige Sache, die man eigentlich nur mit wirklich alten Männern assoziierte.

Gerade in der oberflächlichen Schwulenszene, wo sich beinahe alles nur um Erektionen und Schwänze dreht und der ganze Körper eine Werbeplattform für das darstellt, was man im Bett leistet, musste es wahnsinnig schwer, ja offensichtlich beinahe unmöglich sein, einen gleichwertigen Partner zu finden, dem seine Standfestigkeit so egal war, dass er trotzdem mit ihm zusammenleben wollte.

Natürlich kam es mir auch schon unter, das Freier zwischendurch `schlapp machten`, aber einen impotenten Mann, bei dem sich wirklich gar nichts mehr regte, hatte ich noch nicht. Wahrscheinlich wagten sich aber auch einfach viele mit einer solchen Diagnose gar nicht mehr in sexuelle Gefilde oder verloren ganz einfach generell das Interesse daran?

Den ganzen Vormittag über brannten mir Fragen auf der Zunge, die allerdings ziemlich pietätlos gewesen wären, also stellte ich sie nicht. Allerdings änderte sich sein Verhalten mir gegenüber. Er war entspannter, lockerer, als wäre ihm eine Last von den Schultern gefallen und ich wusste vor allem endlich, woran ich bei ihm bin.

Jeden Freier sah ich ein kleines Stück weit als `Gefahr`, als eine Bedrohung meiner Gesundheit, meines Körpers und meiner Seele, unberechenbar und jederzeit zu einem schmerzhaften Übergriff in der Lage, gegen den ich aufgrund meiner schmalen Figur auch meist nichts entgegenzusetzen hätte. Doch all diese Gedanken verpufften regelrecht, nun, da ich wusste, dass Alexander sein Gerät nicht mehr hochbekam. Gewissermaßen bekam er eine friedliche, beinahe neutrale Ausstrahlung, die mich beruhigte, obwohl er mir ja realistisch gesehen immer noch ohne Probleme jeden einzelnen Knochen hätte brechen können.

Wir frühstückten in Ruhe, danach ging ich duschen und sobald ich wieder herauskam, saß er schon wieder mit seiner strengen Brille und seinen dämlichen Mathebögen da, während er süffisant lächelnd auf die Lehne des zweiten Stuhls klopfte. Ich legte den Kopf in den Nacken und stöhnte theatralisch, doch er quälte mich ernsthaft, bis zur letzten Minute.

*

Als ich in die Straßenbahn stieg, hatte ich ein wirklich mulmiges Gefühl im Bauch.

Nach dieser seltsamen Nacht, der erschreckenden Erkenntnis des Schicksalsschlages, vor dem niemand sicher zu sein schien, sollte ich nun Sex mit Mandrake haben?

Auf der einen Seite schmachtete ich den Punk nach wie vor an und wollte nichts weiter, als endlich hart und intensiv von ihm genommen zu werden. Gerade jetzt nach der frustrierenden Erkenntnis, dass ich Alexanders Bolzen niemals zu spüren bekommen würde. Auf der anderen Seite war ich gerade eher in melancholischer Stimmung, wollte ein wenig zeichnen, nachdenken, über den Sinn des Seins und die wahren Werte im Leben sinnieren, also war mir eigentlich nicht mehr danach, den Benz in die Garage fahren zu lassen.

Wäre ich mir nicht bewusst gewesen, dass es nur



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