Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex by Sir Arthur Conan Doyle

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex by Sir Arthur Conan Doyle

Autor:Sir Arthur Conan Doyle [Doyle, Sir Arthur Conan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Thor Bridge

Irgendwo tief unten in den Kellern der Bank von Cox und Co. in Chäring Cross befindet sich eine vom vielen Gebrauch mitgenommene Dokumententasche. Mein Name ist eingraviert.

>John H. Watson, M. D., Armee in Indien<, ist auf dem Deckel angebracht. Sie ist randvoll mit dichtbeschriebenen Papieren. Fast alle Notizen über die interessanten Fälle, die Sherlock Holmes zu den verschiedensten Zeiten untersucht hat, sind darin enthalten. Etliche, und nicht die uninteressantesten Fälle, erwiesen sich als totale Mißerfolge. Andere gaben keine richtige Geschichte her. Man konnte sie nicht richtig erklären. Ein Problem, für das es keine Lösung gibt, mag vielleicht den Studenten interessieren, wird aber jeden anderen Leser ärgern. Zwischen diesen unvollendeten Geschichten befindet sich auch die von Mr. James Phillimore, der noch einmal in sein eigenes Haus zurückging, um sich seinen Regenschirm zu holen und von da an niemals mehr gesehen wurde. Nicht viel weniger aufregend ist die Geschichte des Kut-ters Alicia, der an einem schönen Frühlingsmorgen in eine kleine Nebelbank geriet, aus der er niemals wieder heraus kam. Weder vom Schiff noch von den Leuten ist je wieder etwas ge-hört worden. Ein dritter Fall, der es wert gewesen wäre, aufgeschrieben zu werden, war der von Isadora Pensono, dem weltbekannten Journalisten und Duellisten. Diesen Mann fand man völlig verrückt geworden wieder. Er hatte in einer Streichholzschachtel einen sehr kur iosen Wurm gefunden, der bisher der Zoologie unbekannt gewesen war. Abgesehen von diesen un-faßbaren Fällen gibt es einige, die Geheimnisse einiger privater Familien zum Inhalt haben.

Diese Geschichten in Druck zu geben, würde bei einigen vornehmen Familien sicherlich Kon-sternation hervorrufen. Ich muß nicht extra betonen, daß ein solcher Vertrauensbruch einfach undenkbar wäre. Diese Berichte werden jetzt, da mein Freund freie Zeit und Energie übrig hat, aussortiert und vernichtet. Es bleibt dann allerdings noch ein großer Rest von interessanten und weniger interessanten Fällen übrig, die ich längst publiziert hätte, wenn ich nicht ge-fürchtet hätte, meinem Publikum zuviel von dem Mann zuzumuten, den ich über alles ve rehre und achte. Ich wollte auch nichts veröffentlichen, was seinen Ruf hätte mindern können. In manchen Fällen war ich selber mitten drin und kann als Augenzeuge berichten, während ich bei anderen Fällen entweder nicht dabei war, oder aber eine so kleine Rolle spielte, daß die Geschichte besser von jemand anders erzählt werden sollte. Die folgende Geschichte kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

Es war ein stürmischer Oktobermorgen. Beim Ankleiden schaute ich den letzten Blättern einer einsamen Platane, die unseren Garten schmückt, zu, wie sie herunter in den Garten sege lten. In der Hoffnung, Gesellschaft in meiner deprimierten Gemütsverfassung zu finden, begab ich mich zum Frühstück. Auch er war ja, wie alle großen Künstler, abhängig von der Stimmung seiner Umgebung. Aber ich fand ihn im Gegenteil besonders vergnügt und zu Späßen aufgelegt vor. Es war jene etwas makabre Vergnügtheit, der er sich in seinen helleren Zeiten hingeben konnte. Er hatte sein Frühstück nahezu beendet. »Haben Sie einen Fall, Holmes?«

fragte ich ihn.

»Ihre Fähigkeit der Schlußfolgerung nimmt gewaltig zu, Watson«, antwortete er. »Plötzlich sind Sie in der Lage, mein Geheimnis zu erraten. Ja, ich habe einen Fall.



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