Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 by Yasmine Galenorn

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 by Yasmine Galenorn

Autor:Yasmine Galenorn
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gelesen


Kapitel 14

Sobald wir weit genug weg waren, drehte ich mich zu den anderen um.

»Okay, was zum Geier läuft hier eigentlich? Wir waren uns einig, dass die Geistsiegel an einem geheimen Ort versteckt werden sollten, sicher vor dem Rest der Welt. Also, was ist passiert? Was zum Teufel denken die sich dabei? Die Macht dieser Siegel kann jeden verderben, der sie benutzt.«

Ich protestierte wütend - obwohl ich gar nicht recht wusste, auf wen genau ich wütend war -, als Trillian und Morio mich weiter hinter Feddrah-Dahns herschoben. Ich warf dem Einhorn einen Blick zu. »Wie lange wisst Ihr schon davon?«

»Erst seit heute, Lady Camille. Mein Vater hat mir nichts davon gesagt - das schwöre ich Euch bei meiner Ehre.« Er sah ebenso bestürzt aus, wie ich mich fühlte.

Morio blickte über die Schulter zurück, um sich zu vergewissern, dass uns niemand folgte. »Ich habe dich davon abgehalten, ihren Plan anzuzweifeln, weil sie beschließen könnten, dich außen vor zu halten, wenn sie wüssten, dass du damit nicht einverstanden bist. Und das wäre schlecht. Ganz schlecht.« Er seufzte tief. »Ich glaube, wir sollten Großmutter Kojote fragen, was sie davon hält.«

»Das wird teuer«, brummte ich. »Aber du hast recht. Wir brechen sofort zum Diesteltann auf. Sie haben nicht erwähnt, ob das Schwarze Einhorn von ihren Plänen weiß, aber das können wir ja herausfinden. Und sobald wir da fertig sind, reisen wir nach Hause und sprechen mit Großmutter Kojote. Das ist jetzt am dringendsten.«

Ich sah Feddrah-Dahns an. »Ich wünschte, Ihr könntet mitkommen.« Die Enthüllung, dass Königin Asteria mit den Geistsiegeln herumspielte, hatte alles verändert. Es fühlte sich an, als bewegten wir uns auf Treibsand. Ich wusste nicht mehr, wem ich trauen konnte, aber dem Kronprinzen vertraute ich einfach.

Feddrah-Dahns schnaubte. »Ich auch. Ich werde sehen, was sich machen lässt. Wartet bitte hier und bleibt zusammen. Setzt euch in den Hofgarten, wo euch jeder sehen kann, und sprecht, worüber ihr wollt, nur nicht über das, was wir eben erfahren haben.« Er wandte den Kopf nach Mistelzweig, der in der Nähe seines Ohrs schwebte. »Such Iris und bring sie hierher. Dann geh bitte in meine Gemächer, lieber Freund, und bereite alles für die Reise vor.«

»Es ist mir eine Ehre, mein Herr.« Der Pixie schoss davon.

Wir trennten uns von Feddrah-Dahns und gingen auf den grünen inneren Hof zu. Ich spielte mit dem Saum meines Umhangs und wünschte, ich wäre nicht so nervös. Aber die Neuigkeiten hatten mich so aufgeregt, dass ich nur noch daran denken konnte, möglichst schnell nach Hause zu kommen. Mir war nicht entgangen, dass keine der Feenköniginnen aus der Erdwelt bei dem Treffen zugegen gewesen war. Ich fragte mich, ob sie die Einladung abgelehnt hatten oder geflissentlich übergangen worden waren. Nachdenklich ließ ich mich auf dem Gras nieder, während Morio sich ein paar Meter weiter auf eine Bank setzte. Ich spielte mit den Grashalmen und versuchte, mich zu beruhigen.

Morio und Trillian machten höflich Konversation über das vergangene halbe Jahr und sprachen über alles außer den Dämonen. Morio hatte soeben eine unendlich langweilige Beschreibung der Probleme begonnen, die er mit seinem Subaru hatte, als ein Schatten vor mir aufs Gras fiel.



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