Schlechter Sex by Mia Ming

Schlechter Sex by Mia Ming

Autor:Mia Ming [Ming, Mia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783896028143
Herausgeber: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin
veröffentlicht: 2008-10-07T22:00:00+00:00


Die 16. Todsünde des Sex: Verantwortungslosigkeit

Haben Sie Salz?

Nina (40), Krankenschwester, Hamburg

über

Marek (43), Künstler, Hamburg

Es war im Sommer. Im Frühjahr hatte ich mein zweites Kind zur Welt gebracht. Ich war im Mutterschaftsurlaub, ging also nicht ins Krankenhaus arbeiten, sondern blieb zu Hause, um mich um meine Kinder kümmern zu können. Die Tage vergingen mit häuslichen Pflichten.

Philip, mein Mann, arbeitete seit einem Jahr als Junior in einer großen Anwaltskanzlei und musste sich dort jeden Tag aufs Neue beweisen. Er verließ frühmorgens unser Haus und kam spätabends erschöpft zurück. Wir waren gerade in ein hübsches neues Haus in Hamburg-Eppendorf gezogen, das mir sehr gefiel. Gleichzeitig vermisste ich meine Freundinnen, die früher in meiner unmittelbarer Nachbarschaft gelebt hatten und die ich nun in einem anderen Stadtteil zurückgelassen hatte.

Als Krankenschwester bin ich es gewohnt, immer beschäftigt zu sein und stets Menschen um mich zu haben, nun verbrachte ich die Tage oft im Haus. Wenn Philip morgens zur Arbeit ging, brachte ich den kleinen Florian in den Kindergarten und blieb mit dem Baby allein.

Eines Tages, ich hatte Florian gerade vom Kindergarten abgeholt und briet ihm zum Mittagessen Nudeln mit Zucker, klingelte es an der Tür.

Vor mir im Sonnenlicht stand ein muskulöser Mann in einem Unterhemd.

»Hallo, schöne Frau! Ich bin Marek. Ich wohn hier für eine Weile, gleich gegenüber von Ihnen. Verzeihen Sie meinen Aufzug, aber ich bin gerade beim Basteln. Sagen Sie, haben Sie wohl bitte ein wenig Werkzeug, das Sie mir borgen könnten? Eine Wasserwaage brauch ich und ein paar Dübel.«

Von der ersten Sekunde an, noch bevor ich Marek überhaupt richtig wahrgenommen hatte, reagierte mein Körper komisch auf ihn. Meine Knie wurden weich und meine Stimme klang, als käme sie von weither.

»Klaro«, sagte ich und starrte auf den Besucher. Und dann noch mal: »Klaro.«

Klaro?! Was war denn mit mir los? So sprach mein kleiner Sohn. Ich lief zu allem Überfluss rot an. Also lief ich schnell mit ihm in den Keller, wo Philip sein Werkzeug aufbewahrte.

»Suchen Sie sich ruhig aus, was Sie brauchen.«

Ich betrachtete den Mann, während er in den Kästen wühlte. Sein Haar war lang und lockig, er war groß und bewegte sich geschmeidig wie ein Tänzer. Zum weißen Unterhemd trug er Jeans und Flip-Flops, nicht gerade ein sexy Outfit in meinen Augen. Philip würde niemals so das Haus verlassen. Aber Marek wirkte nicht nachlässig gekleidet. Im Gegenteil, er sah aus wie einem der Werbespots entsprungen, die ich aus Prinzip nicht gucke.

Marek erzählte mir, er sei Künstler. Deshalb sei er auch in Hamburg, um eine Auftragsarbeit anzufertigen. Er habe mal wieder die Hälfte vergessen, und das von mir entliehene Werkzeug würde ihm sicher sehr nützlich sein. Wir verabredeten, dass er die Sachen am Abend zurückbringen sollte.

Als ich in die Küche zurückkehrte, waren die Nudeln angebrannt, schwarzer Rauch hing im Zimmer. Florian kicherte. Er hatte derweil die Fische gefüttert. Das Aquarium mit Philips Guppies war fast zur Hälfte mit Getreideflocken und Müsli aufgefüllt. Ich würde wohl heimlich neue Fische kaufen müssen...

Er klingelte am frühen Abend erneut, als ich gerade mit Florian »Fang den Hut« spielte. Marek trug einen Sommeranzug aus hellem Feinen.



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