Nikola Tesla: Der Erfinder des elektrischen Zeitalters (FBV Geschichte) by W. Bernard Carlson

Nikola Tesla: Der Erfinder des elektrischen Zeitalters (FBV Geschichte) by W. Bernard Carlson

Autor:W. Bernard Carlson
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
Tags: Elektromagnetismus, Ingenieurwissenschaften, Elektrotechnik, Wirtschaft, Physik & Astronomie, Fachbücher, Biografien & Erinnerungen, Wissenschaft, Politik, Naturwissenschaft
ISBN: 9783959720076
Herausgeber: FinanzBuch Verlag
veröffentlicht: 2016-12-14T23:00:00+00:00


»Wissen Sie, es ist gut, dass das Institut Tesla auf diese Weise würdigt. Das wird eine Menge dazu beitragen, seinen Ruf als Voyeur – eine peinliche Angelegenheit für unsere älteren Mitglieder – aus der Welt zu schaffen. Die Geschichten von Teslas sexuellen Eskapaden waren damals Institutsgespräch, und wir wussten lange nicht, wie wir damit umgehen sollten, wenn die Sache irgendwie an die Öffentlichkeit gekommen wäre. Wobei Sie natürlich wissen müssen, dass er niemals mit Frauen ausging […] Die älteren Mitglieder des Instituts sterben ohnehin allmählich, und so werden diese Gerüchte irgendwann mit ihnen sterben.«62

Sogges Bemerkung könnte erklären, warum Teslas Engagement beim AIEE in den 1890er Jahren nachließ. Obwohl er 1892 bis 1893 als Vizepräsident fungierte, war er nie Präsident. Erst 1917 wurde Tesla von dem Institut für seine Verdienste ausgezeichnet, als das AIEE ihn zum Fellow ernannte und ihm die Edison-Medaille verlieh.63

Was die Suche nach Hinweisen auf Teslas Homosexualität in historischen Dokumenten angeht, gilt es, die Unterschiede zwischen Sprache und Gepflogenheiten des 19. Jahrhunderts und unseren heutigen zu berücksichtigen. Männer im viktorianischen Amerika entwickelten wohl häufig enge emotionale Freundschaften und benutzten manchmal eine romantisierte und sexualisierte Sprache, die im Amerika des 21. Jahrhunderts heterosexuellen Beziehungen vorbehalten wäre: Beispielsweise finden sich in Stanford Whites Korrespondenz mit dem Bildhauer Augustus Saint-Gaudens sexuell explizite Sprache und anatomische Zeichnungen.64 Da Menschen, die sich der sexuellen Entartung verdächtig machten, damit vermeintlich einen ähnlich stichhaltigen Beweis für ihre Minderwertigkeit erbrachten, wie ihn beispielsweise Armut darstellte, war man als Mitglied der Mittelklasse zugleich besonders darauf bedacht, bloß nichts an den Tag zu legen, was als sexuell abwegig ausgelegt werden könnte.65 Deshalb ist es nicht immer einfach, die entsprechenden Dokumente rund um Teslas sexuelle Orientierung richtig zu interpretieren. Sicher ist allerdings, dass sich in dem wenigen Material mit Bezug auf Szigeti kein Hinweis darauf finden lässt, dass er und Tesla ein Liebesverhältnis hatten.

Bei einem anderen von Teslas männlichen Freunden, Richmond Pearson Hobson (1870–1937, siehe Abb. 12.8), ist die Sache hingegen längst nicht so klar. Der in Alabama geborene Hobson hatte die US-Marineakademie in Annapolis besucht, wo er als hervorragender Student galt, doch weil sie ihn zu willensstark und von sich selbst überzeugt fanden, weigerten sich die anderen Offiziersanwärter während seiner letzten zwei Jahre an der Akademie, mit ihm zu reden. Nach seinem Abschluss wurde Hobson für eine Ausbildung zum Schiffsbauingenieur ausgewählt und studierte mehrere Jahre in Europa.



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