Morgarten - Kriminalroman by emons Verlag
Autor:emons Verlag
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783863583781
Herausgeber: emons Verlag
Montag, 30. April, und der Tag danach
In den Online-Ausgaben von «Die Zeit», «Der Spiegel» und der «Süddeutschen Zeitung» erschienen gleichzeitig Auszüge aus dem Inhalt der CD, die Gschwandl den Behörden des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen zugespielt hatte. Es ging dabei nicht nur um hinterzogene Steuern, sondern auch um das Waschen von Drogen- und Waffengeldern sowie solchen aus Frauenhandel. Dazu kamen Bilanz- und Zinssatzfälschungen. Die Auslegeordnung, die da der Ãffentlichkeit präsentiert wurde, stellte alles Bisherige in den Schatten. Auch wenn das Bild vom idyllischen Paradies im kleinen Alpenstaat schon seit einigen Jahren in der Gerümpelkammer entsorgt worden war, glaubten immer noch viele Beobachter aus der globalen Politik-, Wirtschafts- und Finanzwelt an einen grundsoliden Rechtsstaat Schweiz. Einige wenige Banker und Konzernleiter hätten sich im zermürbenden Kampf gegen die EU und die Weltwirtschaft zu sehr in alte Zöpfe verbissen oder auf die falschen Pferde gesetzt. Dass da ohne Not systematisch gedroht, betrogen, gestohlen wurde, das ging nun auch vielen Konservativen unter die Haut. Dass dabei in Schwellen- und Entwicklungsländern auch auf paramilitärische Organisationen, die als sogenannte Todesschwadronen ganze Landstriche in Angst und Schrecken versetzten, zurückgegriffen wurde, hätten selbst die pessimistischen Betrachter nicht für möglich gehalten.
Am Abend dieses ausserordentlich warmen Apriltages gab es bereits erste Stellungnahmen aus Wirtschaft und Politik, die in den Nachrichtensendungen von Radio DRS und vom Schweizer Fernsehen ausführlich kommentiert wurden.
Der Grundtenor war unmissverständlich: Die Wirtschafts- und Finanzvertreter stellten die Berichte aus den deutschen Zeitungen als unfreundlichen Akt dar, für diejenigen der politischen Linken war es die logische Folge der Fehlleistungen des Schweizer Finanzplatzes in den letzten Jahren. Wobei, erheblich deutlicher als früher, die nicht von den Banken, Versicherungen und Grossunternehmen abhängigen Fachleute auf Distanz zur HSK gingen.
Für den kommenden Tag beraumte der Bundesrat eine Sondersitzung an. Viele in der Schweiz rieben sich die Augen, als am frühen Nachmittag die Finanzministerin vor die Medien trat und die Bevölkerung auf eine weitere kostspielige Rettungsaktion für eine Grossbank vorbereiten musste. In der nachfolgenden Fragerunde wollte ein kritischer Journalist von der Bundesrätin wissen, weshalb die Regierung diesem Treiben der HSK so lange unbeteiligt zugesehen habe.
Alle in der Runde waren sich im Klaren, dass darauf eine ausweichende Antwort folgen würde. Eigentlich sei das nicht Sache der Landesregierung, sagte die Vorsteherin des Finanzdepartements, sondern der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht, der FINMA. Aber auch dieser Institution seien die Hände gebunden, was mit verhaltenem Gelächter aufgenommen wurde.
Als der Abgesandte einer linken Wochenzeitung sich erdreistete, den Vorschlag zu machen, die gesamte Leitung der HSK in die Strafanstalt Pöschwies, das grösste Zuchthaus in der Schweiz, zu verlegen, ging ein Raunen durch den Saal. Die Ministerin antwortete resigniert: «Too big to jail.» Das reichte, um das Fass zum Ãberlaufen zu bringen. Es kam zum Tumult. Die Medienkonferenz musste abgebrochen werden.
Neben dem vielen Negativen hatte doch die Entwicklung auch eine gute Seite. Lauber wusste nun, dass es schwieriger, wenn nicht gar unmöglich sein würde, ihn und seine Leute an den weiteren Ermittlungen in den Fällen Gschwandl und Bucher zu hindern.
***
Nach dem Protokoll des am Dienstagabend um dreiundzwanzig Uhr dreissig am Bahnhof eingetroffenen Polizisten des Kapo-Postens
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