Mordswatschn by Stefan Limmer

Mordswatschn by Stefan Limmer

Autor:Stefan Limmer
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman
Herausgeber: Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
veröffentlicht: 2014-12-31T16:00:00+00:00


Ich bin noch ganz beschwingt von meinem wunderbaren Frühstück, als ich bei meiner Dienstelle ankomme. Vor dem Eingang hat sich trotz der frühen Stunde bereits eine Meute von Journalisten versammelt, sogar ein Fernsehteam ist angerückt. Der dazugehörige Journalist fuchtelt wild vor der Kamera herum und erzählt gerade etwas von satanischen Morden, die hier passieren. Als sie mich sehen, stürzen sie sich wie ein wild gewordener Schwarm von Killerwespen auf mich und bestürmen mich mit Fragen.

»Kein Kommentar«, brülle ich, schiebe mich durch den Mob und erreiche den Eingang, aber da werden sie richtig wild und brüllen alle durcheinander, während ich mich durch die Türe flüchte und sie zuknalle.

Ich habe diese Schmierfinken so dermaßen gefressen, wie sie sich immer wichtigmachen und ohne jegliche Rücksicht versuchen, an Informationen zu kommen. Gerade als ich mein Zimmer betrete, läutet mein Dienst­telefon.

»Herr Dimpfelmoser, san’S schon wieder fleißig am Ermitteln?«, fragt mich der Huber, wobei ich seinen lauernden Unterton gleich bemerke.

»Haben’S also schon gehört, dass noch eine Leiche gefunden worden ist? Und vor meiner Dienststelle haben sich lauter Pressefuzzis zusammengerottet.«

»Dimpfelmoser, kein Wort an die Presse, das mache ich hernach. Um zehn Uhr ist eine Pressekonferenz anberaumt, da schicken’S alle hin. Bei so einem satanischen Serienmörder müssen wir schon vorsichtig sein, was wir der Öffentlichkeit mitteilen, nicht dass sich da noch Panik ausbreitet«, fängt der jetzt auch noch an.

»Huber, wir wissen doch noch gar nicht, ob es sich bei der Leiche von heute Nacht überhaupt um denselben Täter handelt.«

»Gehen’S weiter, Dimpfelmoser, das liegt doch auf der Hand, dieselbe Vorgehensweise wie bei den anderen Morden.«

»Es gibt Abweichungen vom Muster, Huber. Und der Fundort ist ja auch ein anderer, wie Sie sicher auch schon wissen.«

»Dimpfelmoser, das darf auf gar keinen Fall an die Öffentlichkeit, dass das klar ist«, erklärt er mir eindringlich. »Und wir sollten schleunigst eine Sonderkommission einrichten, meinen’S nicht auch?«

»Ein blinder Aktionismus hilft uns auch nicht weiter, Huber«, versuche ich ihn wieder einzubremsen. »Jetzt warten wir erst einmal den Obduktionsbericht und die Ergebnisse vom Mühlbauer ab, und dann können wir immer noch schauen, ob wir mehr Personal brauchen. Ich fahre hernach zum Landrat und zur Sophia und befrage die beiden. Vielleicht waren die zwei ja wieder in ihrem Liebesnest und haben was beobachtet.«

»Das werden Sie nicht tun, Dimpfelmoser«, bellt er gleich.

»Und warum nicht? Immerhin liegt die Leiche auf dem Grundstück vom Landrat, und der Tote ist derjenige, der am Sonntag in der Nacht da rumgeschlichen ist. Finden’S das nicht auch merkwürdig, Huber?«

»Ein dummer Zufall, ja. Aber so was gibt es halt immer wieder. Da brauchen’S nicht gleich Ihre Objektivität verlieren, nur weil der Landrat betroffen ist. Sie halten den Landrat und die Frau Distler aus den Ermittlungen raus, Dimpfelmoser. Das ist ein dienstlicher Befehl, dass mir uns ganz klar verstehen«, keift er weiter. »Sie konzen­trieren sich auf das Umfeld von dem Herrn Fischer und bleiben an der Baufirma dran. Bei den zwielichtigen Sub­jekten finden Sie unseren Täter, Herr Dimpfelmoser, da wette ich darauf.«

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass da etwas mächtig stinkt, aber ich kann das momentan auch nicht begründen.



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