Mörderische Nachsaison (Verfasserzeile) by Volker Streiter

Mörderische Nachsaison (Verfasserzeile) by Volker Streiter

Autor:Volker Streiter [Streiter, Volker]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Prolibris, Mörderische Nachsaison, Inselkrimi, Prolibris Verlag, Volker Streiter, Nachsaison, Kriminalroman, Krimi, Amrum
ISBN: 978-3-95475-027-6
Herausgeber: Prolibris Verlag
veröffentlicht: 2015-05-22T16:00:00+00:00


Trüffeltorte

Das Wetter hatte sich entschieden. Graue Wolken färbten sich in dunkles Anthrazit, von der Seeseite her nahm der Wind zu. Regentropfen klatschten schräg gegen Elkes Gesicht.

Leise vor sich hin fluchend zog sie den Kopf unter der Kapuze des Parkas ein und bot dem Regen ihren Rücken an. Böen trieben sie nun vor sich her, immer in Richtung Nebel. Das, was sie vorhin noch an Naturerlebnissen erfreut hatte, verlor nun jede Bedeutung. Auch war das Farbspiel zwischen Gräsern, Büschen und Himmel einer eintönigen Färbung gewichen. Auf ihrem Rückweg blieb sie allein. Erst, als sie den Ortsrand erreichte, nahm sie in den Winkeln der blinzelnden Augen Menschen war, die wie sie das Wetter flohen.

Elke fror. Ihr Parka war an den Schultern durchgeweicht, die Jeans spannte sich klamm und eng um die Oberschenkel. Im Hotel fiel ihr Blick auf die ausgehängte Speisekarte. Deftiger Grünkohl und Miesmuscheln. Jetzt merkte sie, wie ihr Magen knurrte. Aber zuerst musste sie die nasse Kleidung loswerden.

In ihrem Zimmer stehend, von weiteren, frostigen Schauern überfallen, zog sie sich aus und nahm eine heiße Dusche. Danach, durchgewärmt und in trockenen Sachen, setzte sie sich aufs Bett. Sie sah den Regentropfen zu, die gegen die Fensterscheibe geblasen wurden, um dann, wie ermattet, am Glas hinunterzurinnen. Sie überkam ein wohliges Gefühl entspannter Müdigkeit, der Fußmarsch machte sich bemerkbar. Ich bin ja überhaupt nicht belastbar, kritisierte sie sich. Sollte viel öfter Rad fahren und laufen. Aber immer, wenn sie sich das für die Zeit nach dem Dienst vornahm, gab es tausend Gründe, dergleichen zu lassen. Mal war es draußen zu nass, zu warm oder zu kalt, dann musste sie einkaufen und ihren Haushalt richten. Und plötzlich war es vor der Tür schon zu dunkel. So, dachte sie und fingerte an ihrem Knöchel herum, werd ich bestimmt nicht ausdauernder. Sie bauschte ihr Kissen auf und lehnte sich zurück. Ein paar Minuten der Entspannung würde sie sich doch gönnen dürfen, denn schließlich regnete es und sie war im Urlaub. Ihre Augen schlossen sich unbemerkt.



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