Mord in Norddeich by Reisdorf

Mord in Norddeich by Reisdorf

Autor:Reisdorf
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2014-05-03T00:00:00+00:00


Das kleine Ferienhaus am Fischerweg wirkte mit dem Vorgarten und großer Liegewiese zum Süden hin recht einladend. Es lag zwischen zwei Bungalows nur wenige Meter vom Deich entfernt, der sich wie mit dem Lineal gezogen kilometerweit parallel mit der Badestraße hinzog.

Renke Bantz und Anna Warfsmann hatten sich nach ihrem Geschmack die Zimmer eingerichtet und bereits ein Kinderzimmer neben dem Schlafzimmer hergerichtet. Das Wohnzimmer hatte einen rustikalen Kamin, der gut zu den übrigen Möbeln passte. Ihre Hochzeit war angesagt, das Haus so weit eingerichtet, und dann geschah das Unfassbare.

Renke Bantz war wie vom Erdboden verschwunden.

Der Bekannte und Mitarbeiter von Renke, Maximilian Eschhoff, hatte Anna Warfsmann nach Hause begleitet. Er war mit seinem teuren BMW hinter ihr her gefahren, hatte anschließend mit ihr die Wohnung durchsucht und war dann nach Hause gefahren.

Er war an diesem 20. Februar Vater geworden, doch auch seine Freude war verhalten gewesen angesichts der sich abzeichnenden Katastrophe. Anna hatte sich fast die Augen ausgeheult und sich jemanden an ihrer Seite gewünscht, der ihr half, die Ungewissheit zu ertragen. Sie hatte auf Baltrum angerufen und ihrer Schwiegermutter die furchtbare Nachricht mitgeteilt.

Renkes Stiefvater hatte sich auf dem Festland aufgehalten. Er war wegen eines Anrufes seines Steuerberaters schon um 17 Uhr 15 mit dem Schiff nach Neßmersiel gefahren und hatte das Büro in der Firma aufgesucht.

Anna Warfsmann hatte es der Schwiegermutter überlassen, ihn aufzutreiben. Er hatte sich kurz vor 12 Uhr bei ihr eingefunden, aber völlig aufgelöst war er keine Hilfe für die leidende Anna gewesen. Er hatte die Nacht mit ihr in der Küche verbracht und auf Renke gewartet. Während der frühen Morgenstunden hatte er sich mit einer Decke im Wohnzimmer auf die Couch gelegt, während Anna am Küchentisch eingeschlafen war.

Renke hatte nicht nach Hause gefunden. Um 9 Uhr hatte sie erneut Tee gekocht. Dann hatte die Kripo angerufen, während ihre Hoffnungen dahinschmolzen, ihren Verlobten lebend wiederzusehen.

Auch Dagobert Hoyer konnte sich keinen Reim aus Renkes Verschwinden machen. Wer, um Gottes willen, konnte ihm etwas angetan haben? Renke hatte keine Feinde, zumindest nicht solche, die ihm nach dem Leben trachteten.

Und dennoch war das Unwahrscheinliche eingetreten. Jemand hatte Renke ermordet, denn Hoyer hielt es für ausgeschlossen, dass der Junge Hand an sich gelegt oder sich in der Nordsee ertränkt hatte.

Elvira Hoyer, seine Frau, war ohnmächtig vor Schmerz. Hoyer hatte die Hausgehilfin Gerda de Vries gebeten, mit dem Schiff nach Baltrum zu fahren, um ihr beizustehen.

Als um 11 Uhr die Polizeibeamten an der Haustür klingelten, öffnete der Stiefvater des Vermissten ihnen die Tür.

»Mein Name ist Hoyer, meine Schwiegertochter ist drinnen. Meine Frau befindet sich auf Baltrum. Es ist entsetzlich, was geschehen ist!«

»Kommissar Watthuis, mein Kollege Grooth«, sagte der Beamte. »Wir kommen gerade vom Bootsschuppen. Herr Kutscher vom Yachtclub hat uns begleitet.«

»Sie wünschen meine Schwiegertochter zu sprechen? Kommen Sie rein.«

Die Beamten folgten Hoyer durch einen Flur zum Wohnzimmer.

»Nehmen Sie Platz«, sagte Hoyer gefasst und zeigte auf die Stühle, die um einen Tisch standen. Er setzte sich abseits in einen Sessel.

Die Tür zur Küche wurde geöffnet. Anna Warfsmann betrat das Wohnzimmer. Sie sah trotz ihres Leides schön aus.



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