Mord am Lord - Ein Krimi der feinen englischen Art by B. a. Robin

Mord am Lord - Ein Krimi der feinen englischen Art by B. a. Robin

Autor:B. a. Robin [Robin, B. a.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi, Großbritannien, Humor
Herausgeber: Goldfinch Verlag
veröffentlicht: 2015-05-29T00:00:00+00:00


14. Kapitel

„Hier!“ Theo stellte das Körbchen demonstrativ vor Josie auf den Tisch im Empfangszimmer.

„Danke.“ Sie griff nach dem Strickzeug. „Jetzt fühle ich mich richtig wie Miss Rutherford. Zwei rechts, zwei links und dabei immer freundlich, aber hartnäckig.“ Sie lächelte ihn unschuldig an.

Eine Weile beobachtete Theo, wie Josie mit dem Strickzeug kämpfte. Sie holte mit der Nadel Schwung und spießte die Maschen auf.

„Das Schaf für die Wolle ist schon tot. Du musst es nicht mehr erdolchen.“

„Angora“, sie zerrte am Faden, „kommt von Hasen. Das weiß doch jeder Depp.“

„Eine böswillige Verschwörung, dass Wohn & Stil dich trotz deiner Kenntnisse nicht zur Chefin der Bastelseite befördert hat.

„Es war das Ressort für Design und Gestaltung.“ Sie attackierte die nächste Masche. „Jetzt hab ich deinetwegen eine Masche fallen lassen!“ Sie feuerte das Strickzeug auf den Tisch.

Es klopfte an der Tür.

„Sie wollten mich sprechen?“ Miss Debenham kam herein.

Die Sekretärin zog einen der Stühle heran und setzte sich mit verschränkten Armen Josie gegenüber. Die räusperte sich und sagte: „Inspektor Sugden hat mich beauftragt, die Untersuchungen im Haus weiterzuführen, während er mit anderweitigen Ermittlungen befasst ist.“

Miss Debenham schwieg, Josie griff erneut nach dem Strickzeug und nestelte am Ende des Fadens herum. „Wissen Sie etwas über einen Schuldschein, den der Lord in den letzten Monaten unterschrieben hat?“

Die Sekretärin schüttelte den Kopf. „Davon habe ich keine Kenntnis.“ Nach einem Moment Pause fügte sie hinzu: „Lord Westholm wird allgemein als einer der reichsten Männer Englands angesehen. Es scheint daher sehr töricht zu glauben, dass er sich Geld lieh.“

Josie errötete, hielt jedoch dem Blick der Sekretärin stand. „Wichtig ist nicht, was Sie glauben, wichtig sind die Fakten. Major Charles Burnaby legte uns einen Schuldschein vor, dessen Begünstigter er ist.“

Miss Debenham schwieg.

Josies Finger kneteten das Wollknäuel in ihren Händen, doch ihre Augen fixierten die Sekretärin.

Schließlich sagte Miss Debenham: „Major Burnaby hat vor ein paar Wochen einen Brief an Lord Westholm geschrieben. Er wollte den Lord in einer finanziellen Angelegenheit sprechen. Ein Schuldschein wurde nicht erwähnt.“

Zwar hatte Theo Josie über die neuen Erkenntnisse informiert, denn er wollte schließlich heimkommen, aber er war auch noch immer sauer auf sie. Darum konnte er nicht sagen, welcher der beiden Frauen gerade seine Sympathie galt. Doch am meisten sorgte er sich um das Strickzeug.

Josie schob die Nadel in den Maschen hin und her. „Wie viel Geld befand sich gestern in der Geldschatulle?“

„Das weiß ich nicht, ich habe nicht gezählt.“

„Unsinn.“ Josie rammte die Nadel in das Wollknäuel. „Das ist doch Ihr Job. Eine Idee werden Sie ja wohl haben.“

Theo sprang auf. Er konnte das nicht mehr mit ansehen. Wenn er Josie nicht stoppte, war das Strickzeug verloren.

Vorsichtig nahm er ihr Nadeln und Wolle aus der Hand. Im Körbchen kramte er nach einer Häkelnadel. Seit seine Oma nicht mehr so gut sah, half er ihr öfter mit den Laufmaschen.

Miss Debenham blickte verwundert und tat dann, als seien sie nicht unterbrochen worden. „Es waren schätzungsweise hundertfünfzig Pfund, abzüglich des Betrags, den er seiner Tochter vor der Fahrt nach London gab.“ Sie drehte den Kopf in Richtung Fenster. „Um wie viel es sich dabei handelte, müssen Sie sie selbst fragen.



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