Mirrorscape 02 - Gefahr aus der Spiegelwelt by Mike Wilks

Mirrorscape 02 - Gefahr aus der Spiegelwelt by Mike Wilks

Autor:Mike Wilks [Wilks, Mike]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-16T16:00:00+00:00


Elster, der Räuber

In einem kahlen, nur von einer einzelnen Lampe erhellten Kellerraum öffnete sich wie von Zauberhand ein Leinensack. Dann schwebten ein Pinsel und ein Farbtopf daraus hervor. Der Topf glitt zu einem Tisch hinüber und der Deckel sprang ab. Als der Pinsel in den scheinbar leeren Topf eintauchte, verschwanden seine Borsten. Darauf schwebte der Stiel zur Wand hinüber und beschrieb dort einen Kreis, der kurz darauf durchsichtig wurde.

»Na, dann wollen wir doch mal«, sagte eine Stimme aus dem Nichts.

Der Blick durch den durchsichtigen Kreis ließ das Innere eines weitläufigen Treibhauses erkennen. Kunstvoll verschlungene schmiedeeiserne Streben und Bögen schwangen sich zu einem Dach aus Fadenglas empor, das ebenso zart und zerbrechlich wirkte wie die Adern eines Libellenflügels. Starkes Licht flutete auf einen Dschungel aus riesigen bunten Pflanzen und Blumen.

»Volltreffer, Elster, alter Junge. Du bist ein verflixtes Genie, wenn ich das mal so sagen darf.« Man hörte, wie raue Hände gerieben wurden. »Dann wollen wir mal loslegen.«

Eine Spitzhacke, eine Schaufel, ein Bohrer und ein Vorschlaghammer schwebten aus dem Sack und sanken auf den Boden.

Man hörte ein Spucken und wieder wurden Hände gerieben, ehe der Bohrer in die Luft stieg und sich der Wand näherte.

Von draußen ertönte ein Geräusch und der Bohrer schwebte wieder zu Boden. Dann ging die Tür auf.

»Das ist nur ein Raum«, sagte Mel. »Wieder eine Sackgasse. So viel zu deiner Abkürzung, Ludo. Gehen wir lieber wieder raus, bevor wir noch mehr Zeit verschwenden. Was ist denn das?« Mel ging zum durchsichtigen Kreis hinüber und streckte die Hand aus. »Da ist ein Loch in der Wand. Autsch!«

Mel betrachtete seine angeschlagenen Knöchel und klopfte dann gegen die transparente Fläche. »Das ist gar kein Loch. Das ist eine Art Fenster.«

Ludo und Goldie spähten hindurch.

»Das ist ein Gewächshaus«, sagte Ludo.

»Ein Gewächshaus?« Goldie blieb der Mund offen stehen. »Willst du mich auf den Arm nehmen? Weißt du wirklich nicht, was das ist? Das ist der Tresorraum einer Bank, verflixt noch mal.«

»Was meinst du damit?«, fragte Ludo. »Das da sind doch nur Blumen.«

»Und die verwenden sie hier als Geld«, erklärte Wren.

»Jemand hat versucht in die Bank einzubrechen«, sagte Goldie. »Deshalb liegt hier auch das Werkzeug herum. Sie müssen verscheucht worden sein und es zurückgelassen haben.«

»Nehmen wir es mit«, sagte Mel. »Wir können uns damit verteidigen.«

»Ihr lasst es schön da, wo es ist.«

»Wie war das?«, sagte Mel.

»Ich hab nichts gesagt.« Ludo sah verwirrt aus.

»Lasst eure diebischen Finger von meinem Werkzeug.« Der Vorschlaghammer stieg in die Luft und hing drohend über den Freunden.

Ludo wich zurück, trat auf die Schaufel und fiel gegen den Tisch. Der Farbtopf kippte um und sein farbloser Inhalt ergoss sich über ihn. Als er wieder aufstand, war ein großer Teil von ihm verschwunden. Der Kopf, die rechte Schulter und seine beiden Hände waren alles, was von Ludo noch zu sehen war. Der Boden unter seinen Füßen wurde durchsichtig und man konnte in die Tiefen des Kellers hinabsehen.

»Vorsicht!«, sagte Mel und wich zurück.

»Jetzt seht euch an, was ihr gemacht habt«, beklagte sich die Stimme. »Ich sollte euch die Rüben einschlagen.« Der Vorschlaghammer zitterte.

Während



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