Metamorphosen by Ovid

Metamorphosen by Ovid

Autor:Ovid
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-03T05:00:00+00:00


Neuntes Buch.

Inhalt: Achelo'us und He'rkules, Ne'ssus. Herkules' Tod und Vergötterung (Li'chas). Gala'nthis. Dry'ope. Jola'us. Calli'rrhoë's Söhne. By'blis. I'phis.

Was ihn zu seufzen bewog und warum an der Stirn er verstümmelt,

Fragte den Gott der neptunische Held. Drauf redete also

Ka'lydons Strom, umwunden mit Schilf die entfesselten Haare:

»Schwer fällt, was du verlangst. Denn wer wohl spräche bezwungen

Gern von dem Streit? Doch sei es erzählt. Auch war das Erliegen

Nicht so schimpflich für mich, wie rühmlich des Kampfes Bestehen,

Und es gereicht zum Trost nicht wenig die Größe des Siegers.

Wenn vielleicht das Gerede bereits dir Deïani'ra's

Namen zu Ohren gebracht, die war von den Mädchen die schönste

Und das beneidete Ziel ehdem für viele Bewerber.«

Als ich mit diesen das Haus des begehreten Schwähers betreten,

Sprach ich zu ihm: »Nimm mich zum Eidam, Sohn des Partha'on!«

So sprach Herkules auch. Die anderen wichen uns beiden.

Ju'piter bring' als Schwäher er zu, gab an der Alki'de,

Ehrenden Ruhm und der Proben Besteh'n, die Juno geboten.

Ich drauf sprach: »Schimpf wär's, wenn ein Gott vor dem Sterblichen wiche« –

Noch nicht war er ein Gott – »mich siehst du als Herrn der Gewässer,

Die schräggehenden Laufs dein Reich in der Mitte durchströmen.

Eidam wird dir in mir kein fernher kommender Fremdling,

Sondern ein Landesgenoß, ein Teil von deinem Gebiete.

Wenn's mein Schade nur nicht, daß mich nicht Juno die Hehre

Hasset und fern mir stehet die Strafe befohlener Thaten.

Wenn mit dem Vater du gar noch prahlst, o Sohn der Alkme'na,

Traun, nicht bist du gezeugt von Jupiter oder in Buhlschaft.

Er soll Vater dir sein der Mutter zum Schimpf. Was dir lieber,

Ob der erdichtete Gott, ob deine Erzeugung in Schande,

Wähle dir.« Während ich sprach, sah längst mit finsteren Blicken

Jener mich an und gebot nicht stark dem entbrennenden Zorne,

Und er erwiderte bloß: »Mehr taugt mir die Faust als die Zunge.

Sieg' ich im Kampf nur ob, du magst obsiegen im Reden!«

Wild eindringt er auf mich. Nach den rühmenden Worten zu weichen

Hätte beschämt. Ich warf mein grünes Gewand von der Schulter,

Stemmte die Arme zur Wehr und hielt kampfharrend die Hände

Auswärts ab von der Brust und machte mich fertig zur Fehde.

Jener bestreut mich mit Staub, in geöffneten Händen ihn raffend,

Und wird selber gefärbt vom Wurfe des gelblichen Sandes.

Bald nun packt er den Hals, bald packt er die rührigen Schenkel,

Oder er scheint es zu thun, und befällt mich von jeglicher Seite.

Mir gibt Halt mein Gewicht, und ich werde vergebens befehdet,

Ähnlich dem Damm, auf den mit gewaltigem Rauschen die Fluten

Dringen heran: fest steht er, geschützt durch eigene Schwere.

Weniges geh'n wir zurück und begegnen uns wieder im Streite.

Jeder behauptet den Stand und will nicht weichen; vereinigt

War mit dem Fuße der Fuß, und die Brust vordrängend mit aller

Macht andrückt' ich die Stirn an die Stirn, an die Finger die Finger.

Also sah ich im Kampf hochmutige Stiere sich treffen,

Wenn als Preis des Gefechts die stattlichste Kuh auf der Weide

Jeder verlangt für sich; zuschauen die Rinder in Spannung,

Wem wohl werde der Sieg zuwenden die mächtige Herrschaft.

Dreimal suchte umsonst der Alkide von hinnen zu drängen

Meine mit Wucht sich stemmende Brust; dann aber zum vierten

Reißt er vom Zwange sich los, im Ruck freimachend die Arme,

Gibt mir kräftigen



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.