Mauerblümchen by Björn Hellberg

Mauerblümchen by Björn Hellberg

Autor:Björn Hellberg [Hellberg, Björn]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2015-07-29T16:00:00+00:00


Zwanzigstes Kapitel

* * *

Sten Wall hatte schon viele Pressekonferenzen mitgemacht, aber noch nie eine so anstrengende wie diese. Er fühlte sich vollkommen ausgelaugt und kraftlos, als er sich einen Kaffee in der Cafeteria holte, nachdem er sich von dem Aufgebot an Medienrepräsentanten verabschiedet hatte.

Die Namen der Opfer waren nicht erwähnt worden, aber alle in der Polizeistation wussten, dass sie in kürzester Zeit durchsickern würden. Das Dschungeltelefon funktionierte bei großen Neuigkeiten immer äußerst effektiv.

Wall hatte sich eiskalt gezeigt, während er die unausweichlichen Fragen beantwortete, was die beiden Ermordeten eigentlich in der Garage zu suchen gehabt hatten.

»Kannten sie sich?«

»Waren sie vielleicht sogar verheiratet?«

»Handelte es sich um eine geschäftsmäßige Beziehung?«

»War das reiner Zufall, dass sie gerade dort zusammentrafen?«

Der Kommissar blockte ab, verwies auf die laufenden Ermittlungen, und in gewisser Weise gelang es ihm, den Krug weiterzureichen. Er ließ sich nicht provozieren und achtete gewissenhaft darauf, nie überheblich zu erscheinen. Er gab genauso viel preis, wie geboten war, nicht mehr und nicht weniger.

Nachdem die Prüfung vorüber war, spürte er, dass er nicht nur mental, sondern auch körperlich ausgelaugt war. Er brauchte ein paar Minuten, um Luft zu schöpfen.

»Zumindest für eine Sache müssen wir dankbar sein«, stellte Castelbo fest, der sich auch für eine kleine Kaffeepause in der Cafeteria niedergelassen hatte.

»Und für welche?«

»Das Wort ›Serienmörder‹ ist nicht gefallen.«

»Das stimmt, da hast du Recht. Na, immerhin etwas. Wenn es etwas gibt, was wir absolut nicht gebrauchen können, dann sind das Angst und Schrecken in der Bevölkerung.«

»Aber die Spekulationen werden kommen. Da wette ich drauf! Zwei Opfer setzen immer die Phantasie in Gang. Da traut man sich kaum, morgen die Käseblätter aufzuschlagen.«

»So weit sind wir ja noch nicht.«

»Aber was meinst du, könnte es nicht sogar sein? Dass wir es vielleicht doch mit einem Serienmörder zu tun haben?«

»Absolut nicht«, erklärte Wall und hoffte, dass er genauso überzeugt klang, wie er sich fühlte.



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