Ludwig XIV. by Hengerer Mark

Ludwig XIV. by Hengerer Mark

Autor:Hengerer, Mark [Hengerer, Mark]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783406675522
Herausgeber: C.H.Beck
veröffentlicht: 2015-05-07T16:00:00+00:00


Eine «Vorstellung von der Hölle» gaben Galeeren der Cousine Ludwigs XIV. bei ihrem Besuch von Marseille. Die Repräsentationsmedaille von 1688 rühmt die Aufrüstung der Flotte: «40 Galeeren in Marseille» waren Symbol der Herrschaft über das Mittelmeer.

Überdies initiierte Colbert – nach Vorläufern schon unter Heinrich IV. und Ludwig XIII. – die Gründung von königlich privilegierten und subventionierten Handelskompanien: die Gesellschaften für Handel mit West- und Ostindien (1664), mit dem Norden (1669) und in der Levante (1670). Diese sollten mit den äußerst profitablen englischen und niederländischen Gesellschaften konkurrieren. Allerdings war nur die Levante-Handelsgesellschaft, auf bescheidenem Niveau, relativ erfolgreich und langlebig. Die Entwicklung der Compagnie des Indes und ihrer Folgegesellschaften war von großen Komplikationen geprägt. Der Adel investierte nicht wie erhofft, der starke staatliche Einfluss schreckte private Investoren ab und verärgerte die Großhändler und Reeder der Hafenstädte, die in das System von Privilegierung und zentraler Steuerung unfreiwillig eingebunden waren. Die von den Gesellschaften getragene Politik insbesondere auf dem indischen Subkontinent (v.a. Bengalen), auf Madagaskar, Ceylon und Java zog militärische Auseinandersetzungen mit den dort erfolgreicheren Niederländern nach sich und führte zur Aufgabe mehrerer, wenn auch nicht aller kolonialen Projekte. Trotz der Schwierigkeiten legte diese Politik die Basis für die im 18. Jahrhundert erheblich erstarkende französische Präsenz im Indischen Ozean und sie förderte das seit längerem schon andauernde Ausgreifen Frankreichs im Bereich des Atlantik, von Guyana über die Karibik bis nach Kanada.

Eine solche globale Handelspolitik in Konkurrenz nicht nur zu den Niederlanden und England, sondern auch zu Spanien und zu den nordafrikanischen Barbareskenstaaten, um nur die wichtigsten zu nennen, ließ sich auf Dauer nicht ohne starke Kriegsmarine betreiben. In seiner Eigenschaft als Marinestaatssekretär legte Colbert ein Flottenbauprogramm für über 100 Kriegsschiffe und mehrere Dutzend Galeeren auf. Bereits in den 1670er Jahren hatte die Flotte etwa 120 Linienschiffe und 22 Fregatten. Zudem führte er eine Marinewehrpflicht für seefahrtsnahe Berufsgruppen in Küstennähe ein; um 1680 waren etwa 60.000 Männer erfasst. Für den Bau und die Instandhaltung dieser penibel verwalteten Flotte (1689 wurde sie mit einem Kriegsmarinegesetz reguliert) bauten Zehntausende von Arbeitern mehrere Kriegshäfen aus, teils mit großen Arsenalen, besonders Dunkerque, Toulon und Marseille. Der Kriegshafen, das Arsenal und die Stadt Rochefort wurden völlig neu gebaut, Brest mit etwas zeitlicher Verzögerung zu einem der drei bedeutendsten Marinestützpunkte des Landes.



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