Lola Montez by Marita A. Panzer
Autor:Marita A. Panzer [Marita A. Panzer]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Friedrich Pustet
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
Schweiz Adieu
Am 27. November 1848 teilte die âtreue Lolittaâ ihrem geliebten Louis mit, dass sie nach England abreisen werde: âBitte schreibe mir postlagernd, London, Mme. Bolton. Ich bin sehr froh, dieses ungastliche Land für eine Weile verlassen zu können.â179 Aus Köln berichtete sie: âMeine Reise ist sehr sparsam und ruhig. Drei Tage in der Postkutsche waren nicht komfortabel, aber dafür billig. Heute ging es von Mannheim mit dem Dampfschiff, und bis morgen kann ich hier in einem guten Hotel bleiben. Keiner kennt mich, und meiner Gesundheit tut es gut. Seitdem ich dieses abscheuliche Genf verlassen habe, bin ich nicht mehr traurig oder melancholisch.â180 In London angekommen, teilte sie mit: âIch bin von Genf bis hierher für vier Personen mit 750 Franken gereist â ich, Baron Meller, mein Mädchen und sein Diener. Jetzt habe ich nur das Geld, das Du mir geschickt hast, und hier kann man kein Geld verschwenden. Was Du mir gegeben hast, ist nur für das Allernötigste.â181 Lola war in London unter dem Namen Mme. Bolton im Hotel âSabloniereâ am Leicester Square abgestiegen.
Ludwig zeigte sich nicht gering erstaunt über diesen Ausflug: âEs war keine kleine Ãberraschung für mich, als Du mich über Deinen sogenannten kleinen, in Wirklichkeit groÃen Abstecher von Genf nach London unterrichtet hast. Du warst schon weg, bevor Du mich in Deinem Brief davon informiert hast.â182 Zusätzlich ermahnte er sie, mit dem Geld zu haushalten, denn: âDu hältst Dich im teuersten Land auf.â183
Aber Lola war fest entschlossen, sich in London niederzulassen, und pries die Anonymität der Weltstadt: âIch bin hier ganz unbekannt. Es wäre gut für Dich, hierher unter einem anderen Namen zu kommen. Keiner würde Dich kennen. Was für ein Unterschied zu Genf. Hier kann ich zu Fuà ausgehen, und niemand sagt etwas oder starrt auf mich (â¦) Genf macht mich so krank, seitdem ich London gesehen habe. Ich habe vor meine Möbel in Genf zu verkaufen und mich hier niederzulassen, wie die Berühmtheiten Guizot, Metternich, Louis Philippe etc. etc. Incognito zu leben ist besser, und wenn ich keine auÃerordentlichen Ausgaben mache, dann ist es dasselbe wie in Frankreich und Deutschland. Glaub mir, die Schweiz ist überhaupt nichts für mich.â184
Noch einmal kehrte Lola nach Genf zurück, um ihre Angelegenheiten zu ordnen und mit ihrem Haushalt nach London zu übersiedeln: âIch werde möglicherweise für ein paar Tage nach Paris fahren, und in vier Tagen bin ich in Genf, um alles in Ordnung zu bringen, um mich hier für ein paar Monate niederlassen zu können. Mein Husten ist schon fast vorbei. Jetzt bin ich auch viel gesünder und stark. Ich liebe das englische Essen mit Beefsteak und gutem Porter. Es tut mir gut. Und ich habe immer noch die Hoffnung, Dich zu sehen, da Du sehr incognito kommen kannst. Ich habe es gern, so viele Leute vorbeigehen zu sehen, es ist so lebendig. Es ist unmöglich, traurig zu sein. Und Traurigkeit hat mir in Genf so weh getan.â185
Bereits sieben Tage später teilte Lola dem erstaunten Ludwig aus Genf mit: âWenn Du wüÃtest, wie schlecht hier die Leute sind, dann wärest Du nicht überrascht, daà ich hier nicht leben will.
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