Little Women - Betty und ihre Schwestern by Louisa May Alcott

Little Women - Betty und ihre Schwestern by Louisa May Alcott

Autor:Louisa May Alcott [Louisa May Alcott]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: F
ISBN: 9788726403053
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2020-01-12T16:00:00+00:00


Nach Beendigung der Feierlichkeit zog sich Lieschen, von Rührung überwältigt, in ihr Zimmer zurück; aber da war kein Ruheplatz, denn die Betten waren noch nicht gemacht, und ihr Kummer wurde durch das Klopfen der Kissen und das Ordnen des Zimmers sehr gemildert. Margaret half Jo die Ueberbleibsel des Festes wegzuräumen, was den halben Nachmittag in Anspruch nahm und sie so sehr ermüdete, dass sie übereinkamen, sich zum Abendessen mit Thee und geröstetem Brot zu begnügen.

Lori fuhr mit Amy aus, was wirklich ein Wert der Barmherzigkeit war, denn der sauere Rahm hatte auf ihre Stimmung einen schlechten Einfluss gehabt. Als Frau March nach Hause kam, fand sie ihre drei ältesten Töchter fleissig an der Arbeit, und ein Blick ins Kabinet zeigte ihr theilweise den Erfolg des Versuches. Ehe die Hausfrauen sich ausruhen konnten, kamen mehrere Besuche, man musste sich eiligst zurecht machen, um sie zu empfangen; dann musste Thee servirt und Besorgungen gemacht werden. Eine nothwendige Näharbeit war bis auf die letzte Minute verspart worden. In der Dämmerung, als alles thauig und still war, versammelten sich alle nach einander in der Verandah, wo die Rosen knospten und blühten. Alle seufzten und stöhnten, als ob sie müde und unzufrieden wären.

„ Welch ein schrecklicher Tag war der heutige!“ sagte Jo, die gewöhnlich zuerst sprach.

„ Mir kommt er kürzer vor als gewöhnlich,“ sagte Margaret, „aber er war so höchst unbehaglich.“

„ Man fühlte sich gar nicht wie zu Hause,“ sagte Amy.

„ Wie konnten wir das ohne Mama und Pip,“ seufzte Lieschen, deren Augen sich mit Thränen füllten, als sie auf das leere Bauer fielen.

„ Hier ist Mutter, mein liebes Kind, und wenn du es wünschest, sollst du morgen einen anderen Vogel haben.“ So sprechend, setzte sich Frau March, und es schien, als ob ihr freier Tag nicht viel angenehmer gewesen sei als der ihrer Töchter.

„Seid ihr zufrieden mit eurem Versuche, Kinder, oder wünscht ihr noch eine solche Woche zu haben?“ fragte sie, während Lieschen sich an sie schmiegte, und die andern sich mit aufleuchtenden Gesichtern, wie Blumen zur Sonne, zu ihr wandten:

„Ich nicht!“ rief Jo entschieden.

„Ich auch nicht, ich auch nicht!“ riefen die andern.

„Ihr denkt also, dass es doch besser ist, einige Pflichten zu erfüllen und auch ein wenig für Andere zu leben?“

„Ein solches Schlaraffenleben ermüdet,“ bemerkte Jo. „Ich wenigstens bin’s herzlich müde und will anfangen, ordentlich zu arbeiten.“

„Was meint ihr dazu, wenn ihr kochen lerntet? Das ist sehr nützlich; jede Frau sollte es verstehen,“ sagte Frau March, bei der Erinnerung an Jo’s Mittagessen laut auflachend; denn sie hatte durch Fräulein Crocker davon gehört.

„Mutter, bist du eigens weggegangen, um zu sehen, wie wir fertig würden?“ fragte Margaret, die den ganzen Tag schon diesen Gedanken gehabt hatte.

„Ja, ich wollte, dass ihr selbst herausfändet, wie die Behaglichkeit davon abhängt, dass jeder sein Theil treu dazu beiträgt. Während Hannah und ich eure Arbeit verrichteten, ging’s noch ziemlich gut, obgleich ich nicht glaube, dass ihr sehr glücklich und liebenswürdig waret. Ich wollte euch deshalb noch eine kleine Lection geben, um euch zu zeigen, wie es geht, wenn jeder nur an sich denkt.



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