Lilly Höschen und ihr Gespür für Mord by Helmut Exner

Autor:Helmut Exner [Exner, Helmut]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi
Herausgeber: EPV Elektronik-Praktiker-Verlagsges. mbH
veröffentlicht: 2015-07-20T16:00:00+00:00

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Lilly hatte beschlossen, wieder nach Hause zu fahren. Sie hatte die Abwechslung in Schleswig-Holstein genossen. Aber jetzt wollte sie erst mal wieder zu Hause nach dem Rechten sehen. Ihr Freund Eddy war inzwischen bestimmt ganz vereinsamt. Und ihr Großneffe Amadeus und seine Frau Marie hatten sicherlich die Nase voll, ständig von Goslar nach Lautenthal zu fahren, um die Blumen in ihrem Garten zu gießen und zu schauen, ob alles in Ordnung war. Also machte sie ihre Runde bei den Nachbarn in der halben Straße in Kleinbötelkamp, um sich zu verabschieden. Piet bedankte sich ganz herzlich bei ihr für ihre Aktivität bei der Suche, als er entführt worden war. Freddy, mit dem sie die Aktion in Hamburg durchgeführt hatte, lächelte sie nur verschwörerisch an, damit sein Bruder nicht mitbekam, was er wieder angestellt hatte. Sabine, die neue Anwohnerin, war nicht zu Hause. An ihrem letzten Abend gab Lilly ihrer Freundin Gisela noch zu bedenken:

»Du solltest ein Auge auf Sabine haben. Mit der stimmt etwas nicht. Ich habe zwar keine Beweise. Aber die Frau ist nicht ganz koscher.«

»Oh, Lilly, sie ist eine ganz normale, nette Frau und bestimmt keine Massenmörderin.«

»Das behaupte ich ja auch gar nicht. Es reicht ja schon, wenn sie eine einfache Mörderin ist. Mit der Dame stimmt etwas nicht, glaube mir.«

Klaus konnte sich, wie immer, wenn Lilly solcherlei Sachen von sich gab, kaum halten vor Lachen. Es gab keinen anderen Menschen, der ihn so zum Lachen bringen konnte wie Lilly. Als Lilly dann am nächsten Morgen mit ihrem Auto um die Ecke verschwunden war, atmete Gisela tief aus und sagte zu ihrem Mann:

»Mein Gott, war das mal wieder ein Erlebnis. Ich bin ja schon froh, dass sie diesmal keine Leichen ausgegraben hat. Zum Glück ging es ja nur um eine Entführung, die dann gut ausgegangen ist.«

Klaus antwortete: »Es ist noch nicht aller Tage Abend.«

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