Karlo und der zweite Koffer - Kriminalroman by Verlag Vogelfrei

Karlo und der zweite Koffer - Kriminalroman by Verlag Vogelfrei

Autor:Verlag Vogelfrei [Vogelfrei, Verlag]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Verlag Vogelfrei
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Karlo war grinsend zu Reinfelds Lieferwagen gelaufen. Er spürte ganz genau, was mit Paul los war. Allein, auf welche Weise er Sina ansah, ach was, mit den Augen verschlang. Allerdings immer noch zu unauffällig für Sina. Sie schien die Einzige zu sein, die nichts merkte. Vielleicht auch nichts merken wollte. Und Paul war viel zu schüchtern. Vielleicht war es auch das.

Paul tat Karlo leid. Wenn es um Sina ging, litt Paul eindeutig am „Hausmeistersyndrom“. Das hieß, er erledigte für Sina alle anfallenden Arbeiten, wie zum Beispiel Glühbirnen wechseln, Lampen aufhängen, die Autobatterie aufladen, Schränke auf- und abbauen, tapezieren, renovieren und so weiter, immer in der Hoffnung, irgendwann werde daraus schon mehr. Nicht besonders sexy, aber nützlich, dachte Karlo. Sina musste damit aufhören, Paul auf diese Weise „aufzubrauchen“. Sie musste ihm dringend etwas zurückgeben. Oder ihm doch wenigstens ehrlich sagen, dass sie einfach nicht in der Lage war, sich in ihn zu verlieben. Wenn es denn so war. Aber wer kannte schon die Frauen.

Karlo fuhr die rechtwinklige Kurve an Langenbieber vorbei in Richtung Milseburg, als sein Handy klingelte. Er schaute in den Rückspiegel. Keine Polizei. Er nahm das Telefon in die Hand und drückte die Taste mit dem grünen Hörer.

„Karlo Kölner, hallo?“

Am anderen Ende der Verbindung presste Kuhl den Hörer ans Ohr und suchte vorsichtig nach den richtigen Worten.

„Hier ist Wolfhard. Hallo Karlo. Hör mal, ich müsste mal kurz mit dir reden. Unter vier Augen. Am besten gleich morgen Abend. Ist das möglich? Wo steckst du denn?“

„Ich? Ja ich, äh ... ja, morgen Abend? Ja, das würde gehen. Ist irgend etwas Besonderes?“ Karlo war unsicher. Ahnte Kuhl etwas von den entführten Motorrädern? Aber nein, wie denn. Wie sollte er denn auf diese Idee kommen?

„Besonderes? Na ja, wie mans nimmt. Sagen wir einfach, ich brauch mal deine Hilfe, um etwas zu klären, was ich nicht ganz verstehe.“

„Wann und wo treffen wir uns?“ Karlo gab sich kooperativ.

„Gegen siebzehn Uhr im Garten! Ich komm einfach vorbei“, ließ Kuhl vernehmen. „Aber dass du dann auch da bist!“

„Hör mal, Kuhl, war ich schon einmal unzuverlässig?“

„Darauf willst du doch hoffentlich keine Antwort, Karlo. Also bis morgen.“

„Bis morgen, Kuhl, bis morgen.“ Karlo legte auf.



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