Kalte Narben (Bonusstory) by Slaughter Karin

Kalte Narben (Bonusstory) by Slaughter Karin

Autor:Slaughter, Karin [Slaughter, Karin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-14T05:00:00+00:00


4

Will lehnte sich zur Seite, als Faith zum Krankenhaus raste. Er kam sich vor, als säße er immer noch auf seinem Motorrad und nicht in Amandas SUV, der nicht dafür gebaut war, im Zickzack über die Straße zu fegen.

»Mann, war die selbstgefällig«, sagte Faith. Sie sprach von Maw-Maw. »Als glaubte sie, dass wir ihr nichts anhaben könnten.«

Will starrte sie an. »Was haben Sie denn gehört? Ich hatte einen ganz anderen Eindruck.«

»Also bitte! Die hat doch mit Ihnen gespielt. Dieser ganze Blödsinn von wegen alte Frau – und dabei belügt sie die Polizei! Sie behindert die Ermittlungen. Ein Polizist wurde angeschossen, ein anderer Mann getötet. Und Sie hätte Walker auch beinahe getroffen! Sie könnten ebenfalls tot sein! Bei seinem Fluchtversuch hat er Schäden in Millionenhöhe verursacht. Diese alte Schachtel weiß etwas, und sie sollte dafür bezahlen, dass sie uns nichts sagt.«

»Na ja, wenn Sie es so formulieren …«

»Wie soll ich es denn sonst formulieren?«

Darauf hatte Will keine Antwort.

»Sie haben Ihre Großmutter nie kennengelernt. Glauben Sie mir, die sind nicht alle so, wie sie tun.«

Will versuchte, das Thema zu wechseln. »Was konnten Sie über Billie Lam herausfinden?«

Faith musste einmal tief durchatmen, bevor sie ihm antwortete. »Nicht viel mehr als das, was Maw-Maw uns gesagt hat, und das – glauben Sie mir – bereitet mir ganz schön Kopfzerbrechen.« Sie hupte ein Auto an, das nicht schnell genug den Weg für sie freimachte. »Billie Lam ist College-Abbrecherin. Ihre Mutter starb, als sie zwölf war. Keine Geschwister, keine Cousins oder Cousinen. Maw-Maw zufolge ist der Vater nicht oft da. Er verschleudert die Gewinne aus dem Laden bei Angeltrips am Golf von Mexiko. Oft sehen sie ihn wochenlang nicht.«

Will mochte auf die alte Frau hereingefallen sein, aber Faith hatte natürlich recht, dass man all diese Informationen nicht für bare Münze nehmen durfte. »Konnten Sie an ihrer Handtasche Fingerabdrücke sichern?«

»Sie ist nicht im System.«

»Haben Sie sämtliche Datenbanken durchsucht?«

»Die Zulassungsbehörde, die Systeme des County, jede Datenbank, auf die wir Zugriff hatten.« Sie zählte sie auf. »Wir kennen ihre Sozialversicherungsnummer nicht. Wir wissen nicht, ob sie kreditwürdig ist. Wir haben keine Handynummer von ihr. Wir wissen nicht, wer ihre Freunde sind. Wir wissen eigentlich gar nichts.«

»Haben Sie mit dem Vater gesprochen?«

»Nein. Auch von ihm haben wir keine Telefonnummer. Keine Adresse. Seine Kreditdaten sind ein einziges Durcheinander, aber alles läuft auf den Laden oder auf ein Postfach. Womöglich wohnt er bei seiner Schwiegermutter, aber wer weiß das schon? Der Ermittler, der Maw-Maw heimgefahren hat, ist mit ihr ins Haus gegangen. Sie haben es ja gehört: niemand da. Er hat überall nachgesehen.«

Sie hatte recht. Will hatte es mit anhören können. Er wusste, dass derselbe Ermittler jetzt vor Maw-Maws Haus saß und Wache hielt. Er wusste, dass Doug-Rays Haus und Wayne Walkers Wohnung gerade auf den Kopf gestellt wurden. Sie arbeiteten seit fast drei Stunden an dem Fall, doch bis jetzt hatten sie immer noch nichts Brauchbares zutage gefördert.

»Während Sie Ihr Pläuschchen mit Maw-Maw genossen haben«, sagte Faith, »habe ich in der Schulbehörde ein paar Leuten in den Hintern getreten. Fanden Sie



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