Kalt erwischt by Janet Evanovich

Kalt erwischt by Janet Evanovich

Autor:Janet Evanovich
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Manhattan
veröffentlicht: 2011-04-27T04:00:00+00:00


12

Ich wachte in Rangers Armen auf, die Beine ineinander verschlungen, mein Gesicht an seinem Hals. Er roch gut und fühlte sich noch besser an, warm und vertraut. Ich genoss es noch für einen Moment, bevor die Wirklichkeit mich einholte.

»Kommt mir vor wie ein Déjà-vu«, sagte ich. »Hast du nicht zuerst auf dem Sofa gelegen?«

»Nein. Ich saß noch am Computer, als du ins Bett gegangen bist. Und als ich fertig war, warst du schon eingeschlafen.«

»Und deswegen bist du zu mir ins Bett gekrochen? Ich dachte, du wolltest auf dem Sofa schlafen, als du hier eingezogen bist.«

»Falsch gedacht.«

»Du darfst nicht in meinem Bett schlafen. Das tut man nicht. Ich habe einen Freund. Er ist ein netter Kerl, aber Teilen ist nicht sein Ding.«

»Wir schlafen nur in einem Bett, Babe, nicht zusammen. Ich kann mich beherrschen, wenn du es auch kannst.«

»Na, toll!«

Rangers Gesicht verzog sich zu einem faltenreichen Lachen. »Kannst du dich etwa nicht beherrschen?«

Ich biss mir auf die Unterlippe.

»Stephanie«, ermahnte er mich. »So was darfst du mir nicht sagen. Ich würde das immer ausnutzen.«

Ich seufzte und wälzte mich zur Seite. »Das würdest du niemals tun. Du bist doch Ranger. Du bist derjenige, der mich beschützt.«

»Ja, aber nicht vor mir selbst!«

Ich stieß die Decke von mir und schlüpfte aus dem Bett. Ich musste unbedingt Edward Scrog finden. Sofort. Noch mal neben Ranger aufzuwachen, würde ich nicht aushalten.

Ich duschte und rief Morelli an.

»Was gibt es?«, sagte ich.

»Weiß nicht«, sagte Morelli, noch halb verpennt. »Soll ich raten?«

»Was ist mit Carmen? Mit Julie Martine. Warum habt ihr das Mädchen noch nicht gefunden? Was macht ihr eigentlich bei der Polizei? Wozu braucht ihr so lange?«

»Wie spät ist es?«, wollte Morelli wissen. Ich hörte ein Rumoren, dann Fluchen. »Scheiße! Halb acht!«, sagte Morelli. »Ich bin erst nach zwei Uhr ins Bett gekommen.«

»Habe ich dich geweckt?«

»Hmhm.«

»Entschuldige. Sonst stehst du immer so früh auf.«

»Heute nicht. Ich ruf dich später noch mal an.« Er legte auf.

Ich stapfte aus dem Schlafzimmer in die Küche, Ranger war gerade dabei, Kaffee zu kochen. »Ich gehe mal los«, sagte ich.

»Wohin ?«

»Muffins holen.«

»Ich bin in fünf Minuten fertig. Ich muss mir nur noch die Schuhe anziehen.«

»So viel Zeit habe ich nicht mehr«, sagte ich. »Ich muss los. Außerdem gibt es den Notsender an meinem Handy. Ich komme schon zurecht. Ich bringe dir auch einen Muffin mit. Was für einen willst du haben? Ohne Fett, ohne Zucker, dafür mit viel Kleie?«

Ich wandte mich zum Gehen, aber Ranger hob mich hoch, trug mich ins Schlafzimmer und warf mich auf die Matratze. »Fünf Minuten«, sagte er und band sich die Schuhe zu.

Ich lag da, alle viere von mir gestreckt, und wartete auf ihn. »Sehr machomäßig«, sagte ich.

Er packte meine Hand und zog mich hoch. »Manchmal machst du mich wahnsinnig.«

»Wenn es dir hier nicht gefällt, kannst du ja gehen.« Er stieß mich an die Wand und küsste mich. »Ich habe ja nicht gesagt, dass es mir hier nicht gefällt.«

»Gut, das wäre also geklärt«, sagte ich. »Holen wir jetzt Muffins oder nicht?«

Er ging mit mir runter zum Parkplatz, verfrachtete mich auf den Beifahrersitz in meinem Mini und setzte sich selbst hinters Steuer.



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