Johansen Iris by Der Geruch der Angst

Johansen Iris by Der Geruch der Angst

Autor:Der Geruch der Angst
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-05-09T15:51:57+00:00


10

Auf dem Weg zurück zum Motel sank Alex’ Adrenalinspiegel und sie musste die Hände zu Fäusten ballen, um nicht zu zittern. Zu viele Eindrücke waren auf sie eingestürmt. Sie konnte den Anblick von Powers nicht vergessen, wie er blutüberströmt auf dem Boden gelegen hatte, und Morgan über ihm, angespannt, gnadenlos und ohne jedes Mitgefühl.

Aber warum sollte irgendjemand Mitleid mit Powers haben? An dem Abend, als er auf den Hubschrauber geschossen hatte, hatte er auch kein Mitleid mit Ken gehabt. Dennoch hatte Morgans Härte sie aufs Neue schockiert.

Morgan sah sie aus dem Augenwinkel an, als sie sich dem Motel näherten.

»Was denkst du?«

»Was glaubst du, was mit Powers’ Frau passiert ist? Sie sah aus …«

»Als hätte ein wildes Tier versucht, ihr den Kopf abzureißen«, beendete er ihren Satz. »Ich habe gehört, dass Runne normalerweise wesentlich präziser vorgeht. Ich nehme an, dass irgendwas schief gelaufen ist und Powers ihn verletzt hat. Er ist rausgerannt, um seine Wunden zu lecken, und sie ist ihm in die Quere gekommen. Er hatte zu starke Schmerzen, um sauber zu arbeiten. Er wollte sie nur aus dem Weg schaffen.«

»Du scheinst ihn gut zu kennen.«

»O ja.« Er hielt auf dem Parkplatz vor dem Motel und öffnete die Fahrertür. »Ich lasse den Motor laufen. Versuch nicht, ordentlich zu packen. Stopf einfach alles, was du findest, in deine Tasche. Ich rufe Galen an, aber ich will in fünf Minuten aus dem Motel und in zwanzig Minuten aus der Stadt raus sein.«

Sie nickte zitternd. »Ich beeile mich.« Sie ließ ihre Kamera im Auto und ging auf das Motel zu. »Was hat Powers dir gesagt?«

»Das erzähle ich dir unterwegs.« Er riss die Zimmertür auf und fing an, seine Sachen in seine Tasche zu werfen.

»Vergiss den Computer nicht.«

»Straßensperre.«

Morgan bog sofort nach links ab, als er die Streifenwagen in einiger Entfernung auf der Straße stehen sah, und parkte auf dem Parkplatz eines Supermarkts. »Los, steig aus. Wir gehen zu Fuß weiter. Nimm deine Kameratasche, ich trage den Rest.«

»Okay.« Sie lief neben ihm her. »Ich nehme an, du weißt, wie wir aus der Stadt rauskommen?«

»Ich habe mit Galen telefoniert, während du gepackt hast. Er schickt einen Mann mit einem Umzugslaster aus Fort Wayne. Wir treffen ihn an einer Raststätte acht Kilometer außerhalb der Stadt.«

»Ein Umzugslaster?«

»Falls wir angehalten werden, können wir uns zwischen den Möbeln verstecken. Der Fahrer hat Papiere bei sich, aus denen hervorgeht, dass er Möbel aus einem Haus in Fort Wayne nach Charleston, West Virginia, transportiert. Die meisten Polizisten machen sich nicht die Mühe, einen Laster zu durchsuchen, wenn die Papiere in Ordnung sind. Zu viel Arbeit.« Er bog nach rechts ab und begann, schneller zu gehen. »Noch fünf Blocks, dann haben wir die Stadt hinter uns und können durch den Wald weitergehen.«

»Ich kann’s kaum erwarten.«

»Es ist sicherer.«

»Ich sträube mich ja nicht. Ich habe nur eine Bitte.«

»Und welche?«

»Wenn wir so weit zu Fuß gehen müssen, kann ich dann diesen Kieselstein aus meinem Schuh entfernen?«

Der Fahrer des Umzugslasters hieß Chuck Fondren und er war sichtlich nervös. »Steigen Sie ein.« Er hielt ihnen die Tür des Laderaums auf.



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