Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft by Jude Watson
Autor:Jude Watson [Watson, Jude]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3-89748-552-4
veröffentlicht: 2012-06-05T04:00:00+00:00
Kapitel 14
Anakin kam einen Schritt nach vorn und versuchte, dem Quermianer ins Auge zu schauen. Es war ein schwieriges Unterfangen, da der Kopf des Professors wie der eines Vogels hin und her zuckte. Anakin wusste, dass das ein Zeichen von Wahnsinn war. Als er noch ein Junge auf Tatooine gewesen war, hatte er bei ein paar Obdachlosen etwas Ähnliches gesehen.
Doch dies war anders. Anakin empfand ein Gefühl der Faszination, als er vor Lundis Zelle im psychiatrischen Hospital stand. Hier lag etwas Starkes in der Luft – etwas Mächtiges.
Anakin beobachtete, wie sich Lundis unbedecktes Auge zu einem dunklen Schlitz verengte, als er Obi-Wan ansah. Nackter Hass brannte darin. Er hatte noch nie zuvor gesehen, wie jemand Obi-Wan auf eine solche Art und Weise anblickte. Das war ein wenig beunruhigend. Natürlich zog Anakin beunruhigende und interessante Dinge jederzeit Langeweile vor. Heute hatte jemand für ihn diese Wahl getroffen.
Lundi zuckte plötzlich nach vorn und rammte seinen Kopf und den langen quermianischen Hals gegen die Gitterstäbe. Anakin wich etwas zurück, als Lundi wieder über den Sith-Holocron zu lamentieren begann.
»Die Monde sind in Bewegung«, brabbelte er. Ein paar seiner gelenkigen Arme wirbelten durch die Luft. »Die Gezeiten ändern sich. Ich wusste, dass ihr nicht fern bleiben könntet. Niemand kann das. Sie kommen alle zu mir. Weinend. Flehend. Schreiend. #›Lehrt es mich, Professor. Zeigt mir den Weg.#‹ Sie glauben, ich habe versagt. Aber wir wissen es besser, nicht?« Er starrte Obi-Wan wieder an und fuhr fort, so als würde er mit sich selbst sprechen. »Natürlich wissen wir es besser. Wir wissen, dass ich nicht versagt habe. In meinen Händen habe ich sie gehalten, die Macht. Das ist etwas anderes als Versagen. Aber dann wurde ich beraubt! Beraubt von Dieben auf einer Mission für den Frieden. Hier, Jedi. Nehmt ein Stück davon!«
Lundis viele Arme warfen unbeholfen sein Essen aus der Zelle. Es flog Obi-Wan ins Gesicht.
Anakin sah seinen Meister an und erwartete irgendeine Reaktion. Doch Obi-Wan zuckte nicht einmal zusammen. Er stand mit stoischer Ruhe vor Lundis Zelle.
»Wir brauchen Eure Hilfe, Professor«, sagte er ruhig. »Um den Holocron zu bergen.«
Professor Lundi sah plötzlich auf. Er war sichtlich überrascht. Seine Augen weiteten sich und ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, wobei zwei Reihen zerfallener Zähne zum Vorschein kamen. Er drückte wieder sein Gesicht gegen das Gitter und Anakin konnte seinen fauligen Atem riechen. »Endlich habt ihr Jedi den rechten Weg gefunden«, kicherte er.
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