James Bond 15: Colonel Sun (German Edition) by Markham Robert

Autor:Markham, Robert [Markham, Robert]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2014-09-29T22:00:00+00:00

»Ich glaube, zwei sind hochgegangen«, sagte Litsas, »aber es ist schwer zu sagen. Der Treibstoff ist ebenfalls explodiert. Es hat auf jeden Fall ausgereicht.«

Von seinem Platz am Steuer aus nickte er in Richtung der Überreste des Kreuzers. Er befand sich inzwischen anderthalb Kilometer achtern, brannte weniger heftig und war teilweise von der großen Rauchwolke verdeckt, die genau auf sie zugeweht wurde. Er würde spätestens dann zu sinken beginnen, wenn das Feuer die Wasserlinie erreicht hatte und die ersten Wellen hineinschwappten.

Nachdem Bond wieder an Bord war, hatten sie eine Reihe von Dingen abhaken müssen. Ihr Boot musste von hier fort, bevor Schiffe aus Paros oder Vrakonisi das brennende Wrack erreichen konnten. Bond hatte das Steuer übernommen, während Litsas und Yanni das Großsegel, die Fock und den Klüver hissten. Eine steife Brise brachte das Kajik nun mit etwa zehn Knoten vorwärts. Sie hatten sich entschieden, sich südlich zu halten und Ios zu umfahren, bevor es nach Vrakonisi ging – ein paar weitere Stunden Fahrt, aber notwendig, um für das Alibi zu sorgen, das sie davor bewahren würde, in offizielle – und inoffizielle – Ermittlungen hineingezogen zu werden. Erst dann hatten sie Zeit, sich auszutauschen.

Bond erzählte seine Geschichte auf dem Achterdeck, schlürfte dabei ein Glas Votris und sog tief den Rauch der Xanthi ein, die Ariadne ihm gereicht hatte. Die Zigarette schmeckte wunderbar, und in diesem Moment störte ihn auch der süßliche Geschmack des Brandys nicht. Er beendete seine Schilderung mit der Frage: »Hat jemand gesehen, was aus dem Mann geworden ist, der noch auf dem Vorderdeck des Kreuzers stand?«

»Ich jedenfalls nicht«, sagte Litsas. »Er gab einen Schuss ab, der mich verfehlte, ich schoss zurück und er duckte sich. Dann begannen die Explosionen, und ich habe den Kerl nicht mehr gesehen. Ihr Beiboot war am Bug vertäut, aber er ist nicht eingestiegen.«

»Er ist auf jeden Fall erledigt.« Bond zwang Härte in seine Stimme. »Entweder verbrannt oder ertrunken. Aber erzählen Sie von Anfang an.«

»Oh, sie haben mir viele Fragen gestellt und ich hab den Dummen gespielt – vielleicht haben Sie das ja mitbekommen. Dann blieb einer der Kerle bei mir und die anderen beiden sahen nach, ob meine Tochter wirklich auf dem Dach des Fahrerhauses schlief und ob sich der gefährliche Verbrecher James Bond nicht doch im Vorderdeck versteckt hielt. Dann … aber das soll Ariadne erzählen.«

»Wie Niko gesagt hat, wir hatten ziemliches Glück.« Ariadne saß mit überkreuzten Beinen neben Bond und ihre Schulter berührte seine. Sie wirkte sehr sachlich. »Ich habe einen der Männer erkannt. Seine Stimme kam mir gleich bekannt vor. Dann drehte sich das Schiff ein wenig, und ich sah, dass es ein Typ namens Theodorou war, der eine Weile im gleichen Parteizweig wie ich war, bevor sie ihn rausgeworfen haben, weil er ein Krimineller und Linker war – er war einer von denen, die die UdSSR angegriffen haben, weil sie zur Zeit der Kubakrise die Welt in den Frieden geführt hat. Nun ja, die griechische Polizei ist vollkommen korrupt und faschistisch und alles, aber selbst sie würde kein solches Stinktier wie Theodorou anheuern.

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