Jahrmarkt Des Grauens by Richard Laymon
Autor:Richard Laymon
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 0100-12-31T23:00:00+00:00
25
»Es war sehr nett, Sie kennenzulernen, Mrs. Wayne.«
»Nun, ich habe mich auch gefreut, dich kennenzulernen, Shi- ner.«
»Ich muà um Mitternacht zu Hause sein; ich werde Jeremy also gegen halb zwölf zurückbringen. Ist das in Ordnung?«
»Aber sicher. Viel SpaÃ, meine Lieben.«
Jeremy öffnete die Tür für Shiner. Als sie hinausging, lächelte er seine Mutter an. Sie zog ein Gesicht â hochgezogene Augenbrauen, die Augen verdreht, die Lippen vorgeschoben â, das bedeutete: »Ich kann's kaum glauben! Wie hast du so ein Mädchen an Land ziehen können?« Die Tür fiel ins SchloÃ, und er nahm Shiners Hand. »Du hast sie umgehauen!«
»Aber selbstverständlich.«
»Sie hatte eigentlich vor, dich total abzulehnen.«
»Sie ist nett. Ich mag sie.«
Sie kamen zum Wagen. Shiner schloà die Beifahrertür für Jeremy auf und ging dann um den Wagen herum.
»Du siehst heute abend wirklich gut aus«, sagte er, als sie hinter das Steuer schlüpfte.
»Danke. Du auch.«
Er wünschte, sie hätte ein Kleid getragen, aber sie sah in ihren weiÃen Jeans wahnsinnig gut aus. Und die Bluse gefiel ihm: leicht und enganliegend. Wenn er sie im Arm hielt, würde sie sich glatt anfühlen, und er könnte sie über ihre Haut schieben.
Ihr Duft erinnerte ihn an die Luft im Wald nach einem Frühlingsregen.
Sie lieà den Motor an und fuhr los. »Ich habe nachgedacht«, sagte sie, »wir müssen eigentlich nicht zu diesem Zeug bei Tanya gehen. Es wird ziemlich nervig werden, weiÃt du. Viel Gerede über den Typ, der abgekratzt ist. Wir könnten etwas anderes machen. Ins Kino gehen, in Funland rumhängen oder so.«
»Willst du denn nicht hin?« fragte Jeremy.
»Wenn du magst. Ich habe nur gesagt, daà wir nicht müssen.«
Die Vorstellung, mit Shiner ins Kino oder nach Funland zu gehen, erregte ihn. Aber andererseits wollte er Tanyas Party nicht verpassen.
»Ich bin ziemlich neugierig darauf«, sagte er.
»Also gut. Dann gehen wir hin. Kein Problem.«
»Bist du sicher?«
»Es war nur so eine Idee. Und wahrscheinlich sollten wir hingehen. Tanya will, daà wir alle kommen. Ich habe wohl einfach kalte FüÃe bekommen.«
»Fürchtest du dich?«
»Nein, es ist nicht Furcht. Vielleicht bin ich ein biÃchen nervös. Ich weià nicht, ich habe so ein Gefühl, als würde ich später wünschen, wir wären nicht hingegangen.«
»Dann sollten wir besser auch nicht gehen«, sagte er höflich und selbstlos und fühlte sich schrecklich dabei.
»Nein, nein. Du willst es doch nicht verpassen. Und ich bin mir nicht sicher, was ich wirklich will. Vielleicht wird es toll.«
»Wir gehen einfach für eine Weile hin«, schlug Jeremy vor. »Wir zeigen uns mal und sehen nach, was so läuft. Und wenn uns danach ist, verschwinden wir wieder.«
»Hört sich gut an«, sagte Shiner.
Er lieà sich in den Sitz zurückfallen.
Der Rest der Fahrt war wunderbar. Jeremy war nervös, aber auch angeregt. Er war allein im Auto mit Shiner, seinem Mädchen, seiner richtigen Freundin, und die war tatsächlich, wie Letterman es ausdrücken würde, »ein tolles Baby«. Sie war schön, und sie gehörte ihm. Und sie waren auf dem Weg zu einer Party. Bei Tanya. Wo alles mögliche geschehen konnte, aber eines war sicher: Er würde in Tanyas Nähe sein. Und sie war kein tolles Baby, sie war eine Naturgewalt.
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