INVESTIEREN WIE WARREN BUFFETT by Yefei Lu

INVESTIEREN WIE WARREN BUFFETT by Yefei Lu

Autor:Yefei Lu
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: FinanzBuch Verlag


Alles in allem porträtiert der Jahresbericht Salomon als transaktionsbasiertes Unternehmen, dessen maßgebliche Aktivposten seine Reputation, seine Mitarbeiter und seine Beziehungen sind. Ich hätte 1987 als potenzieller Investor den Eindruck gewonnen, dass es sich bei Salomon um ein gut geführtes, global tätiges Unternehmen handelt, das jedoch gegenüber anderen Wall-Street-Firmen nicht viele strukturelle Vorteile aufzuweisen hat.

Salomons zwei weitere Sparten sind weitaus kleiner und werden in dem Bericht nicht so ausführlich beleuchtet. Das Finanzierungsgeschäft wird als kurzfristiges Kreditgeschäft mit überwiegend europäischen und asiatischen Kunden beschrieben, darunter Körperschaften, Banken, Staaten und Finanzinstitute. Ein Vergleich zwischen 1986 und 1985 ergibt einen leichten Rückgang des Vorsteuergewinns in dieser Sparte von 182 auf 173 Millionen US-Dollar.

Bleibt noch Phibro Energy. Wie aus dem Bericht hervorgeht, verfügt diese Sparte über Raffinerieanlagen mit einer Gesamtkapazität von über 200.000 Barrel pro Tag. Das operative Geschäft deckt das gesamte Ölraffineriespektrum ab und ist in der Lage, eine breite Palette von Kundenbedürfnissen zu befriedigen, von Rohöl bis zu fertigen Produkten. Neben dem Raffineriegeschäft betreibt Phibro noch einen Rohstoffhandel, der Absicherungs-, Makler- und allgemeine Handelsgeschäfte mit Öl und anderen Rohstoffen umfasst. Dem Bericht zufolge liegt gegenüber dem Vorjahr eine starke Kontraktion des Energiegeschäfts vor. Der Vorsteuergewinn ging von 1985 verbuchten 119 Millionen US-Dollar bis 1986 auf 33 Millionen US-Dollar zurück. Gutfreund weist aber darauf hin, dass im vierten Quartal gegenüber dem dritten eine leichte Verbesserung zu verzeichnen war. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, dass sich diese Sparte auf Erholungskurs befindet.

Bei der Beurteilung der dem Finanzierungs- und Energiehandelsgeschäft eigenen Qualität wäre ein potenzieller Investor vermutlich auf ein ähnliches Ergebnis gekommen wie für die Wertpapiersparte. Finanzierung und Energiehandel genossen aufgrund des ungleich größeren Netzwerks gewisse Vorzüge gegenüber den meisten Mitbewerbern, doch ihre Performance basierte weitaus mehr auf guter Ausführung als auf strukturellen Vorteilen.

Im Anschluss empfiehlt sich ein Blick auf den Abschluss von Salomon. Auf der Grundlage der in Tabelle 13.2 zusammengefassten ausgewählten Finanzdaten verbuchte das Unternehmen über fünf Jahre in Folge Umsatzsteigerungen, von 2,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 1982 auf 6,8 Milliarden US-Dollar 1986. Diesem größenmäßigen Wachstum steht eine Steigerung der Bilanzsumme von Salomon gegenüber, die sich von 1982 bis 1986 von 40 auf 78 Milliarden US-Dollar erhöhte. Die Erträge schwankten dagegen stärker. 1982 und 1983 waren eher gute Jahre, in denen die Nettogewinnmarge über 11 beziehungsweise 15 Prozent lag. 1984 war ein Abwärtsjahr mit einer Nettogewinnmarge von nur 5 Prozent. Eine weitere für die Bewertung von Finanzinstituten maßgebliche Kennzahl ist die Eigenkapitalrendite (ROE). Hier erzielte Salomon 1982 und 1983 Werte von über 20 Prozent, 1984 lag sie dagegen unter 10 Prozent. 1986 betrug die ROE 16 Prozent. Da sich die Verzinsung zehnjähriger Staatsanleihen seinerzeit bei 7 bis 8 Prozent bewegte, war eine ROE von 16 Prozent durchaus beachtlich.

Eine weitere aussagekräftige Kennzahl für die Bewertung von Finanzunternehmen ist die Kapitalrentabilität (ROA). Aus den Bilanzzahlen wird jedoch deutlich, dass viele der Vermögenswerte von Salomon zum Verkauf oder zur weiteren Übertragung im Zuge von Investmentbankgeschäften gehalten wurden. So entfielen von Salomon-Anlagen im Wert von insgesamt 78,2 Milliarden 42,5 Milliarden US-Dollar auf Anleihen, Aktien und Rohstoffe, klassifiziert als Handelsbestand,



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