In der Sackgasse by Gene Kerrigan

In der Sackgasse by Gene Kerrigan

Autor:Gene Kerrigan [Kerrigan, Gene]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Polar Verlag GmbH
veröffentlicht: 2017-04-30T16:00:00+00:00


Kapitel 24

Auf dem Weg aus der Siedlung kamen sie an einem parkenden Polizeiauto vorbei, dessen Fahrer in sein Handy sprach.

»Hier links.«

»Rufen Sie ihn an. Zwischen mir und Frank Tucker ist alles geklärt.«

»Klappe halten und fahren.«

Zwecklos.

Frank Tucker musste sein Okay gegeben haben, sonst würde das nicht passieren.

War ein Fehler, ihn aufzusuchen.

Hat ihn nur daran erinnert, dass er noch eine Rechnung zu begleichen hat.

Der junge Mann lotste ihn weiter und nach ein paar Minuten fuhren sie unter einer Eisenbahnbrücke hindurch, dann scharf nach links in eine Sackgasse.

»Stopp.«

Callaghan stellte das Auto hinter einen hellgrauen Toledo und der junge Mann sagte: »Motor ausmachen.«

Die Fahrertür sprang auf und erschreckt riss Callaghan den Kopf herum. Einen Moment lang konnte er das Gesicht des Mannes nicht einordnen, der dort stand, eine kleine Pistole an der Seite.

»Als wir uns das letzte Mal gesehen haben«, sagte der Mann, »da hast du gesagt, du gibst mir einen Tritt in meinen pickligen Arsch, wenn du mich noch mal siehst. Ist das immer noch der Plan?«

Die meisten Gebäude in der Sackgasse waren vernagelt. Die Straße war geflickt und verdreckt, so als wäre sie lange Zeit stark benutzt und dann aufgegeben worden. »Raus und auf die Rückbank von dem Auto da vorn.« Karl Prowse trat einen Schritt zurück, als Callaghan ausstieg. Sein Partner verließ den Hyundai und nahm hinter dem Lenkrad des Toledos Platz.

»Einen Mucks, und wir beenden das Ganze gleich hier«, sagte Karl. Er folgte Callaghan zum Toledo.

Mit einem Kabelbinder fesselte er Callaghans Hände, dann zog er ihm eine schwarze Kapuze über den Kopf. Er klopfte ihn ab, entdeckte das Handy und schaltete es aus.

»Schauen wir mal, wie weit du runterkommst.« Zur Ermunterung nahm er seine Pistole am Lauf und versetzte dem Klugscheißer genau über dem Ohr einen Schlag.

Als das Auto anfuhr, sagte Karl zu Robbie: »Wir haben’s nicht eilig – immer schön unterm Tempolimit bleiben.«

Als sie ihm die Kapuze abnahmen, sah Danny Callaghan, dass er sich in einer Art Lagerhaus befand. Es war Karl, der ihm die Kapuze abnahm. Der andere stand etwas entfernt an der Seite und hatte die Waffe weggesteckt. Ein Mann Anfang sechzig stand vor Callaghan. Kurze graue Haare und ein Gesicht, das so zerknittert wie eine zusammengeknüllte Papiertüte war.

»Bisschen kalt hier drin. Tut mir leid, aber ich wollte, dass wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten.« Die Hände hatte er in die Taschen seines knallroten dicken Anoraks gesteckt. »Ich heiße Lar Mackendrick.«

Die Wände waren von leeren Stahlregalen gesäumt, davor in regelmäßigen Abständen Stahlpfeiler. Der nackte Betonboden war verdreckt. Zwei klapprige Stühle und ein schmutziger Tisch. In einer Ecke eine Kochzeile Marke Eigenbau – Spüle und Arbeitsfläche mit einem verstaubten Campingkocher.

»Warum bin ich hier?«

Mackendrick deutete um sich. »Was glaubst du? Ziemlich verwahrlost die Gegend hier. War mal ein Gewerbegebiet, das meiste wurde dichtgemacht. An so einem Ort hört einen niemand schreien.« Er lächelte. »Der Versuch würde dir auch nicht gut bekommen.«

Callaghan starrte in das zerfurchte Gesicht. Mackendrick sprach von Gewalt mit der Ruhe von jemandem, der die Speisekarte studierte und laut überlegte, was er nehmen sollte.

»Was ist mit Frank Tucker?«, fragte Mackendrick.



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