In 80 Jahren um die Welt by Bud Spencer

In 80 Jahren um die Welt by Bud Spencer

Autor:Bud Spencer
Die sprache: deu
Format: epub


Bud, mach die Augen auf!

Apropos Augen und Blicke auf der Leinwand: Einmal, ich weiß nicht mehr, welchen Film wir gerade drehten, kam ein Kameramann auf mich zu und bat mich, in einer bestimmten Szene die Augen etwas weiter zu öffnen. Er erklärte mir, der Regisseur hätte es gerne so. Daraufhin antwortete ich ihm: »Du vergisst wohl, dass ich der einzige Schauspieler der Welt bin, der kaum Augen hat! Wie soll ich sie da denn aufmachen?«

Nun ja, nicht ganz der Einzige, auch Charles Bronson hatte keine Augen. Leone hat sie auch nur mithilfe des Zooms auf spüren können.

Es heißt immer, man könne es in Hollywood nur zu etwas bringen, wenn man klare, große Augen habe. Ein Gerücht, das Dino De Laurentiis allerdings nicht davon abhielt, Bud, dessen Repertoire an Blicken von Natur aus eingeschränkt war, eine Rolle anzubieten. Schon am Set von Zwei Missionare sprach er mich an, ob ich nicht den bärtigen Vultan, den Vogelmenschen in Flash Gordon, spielen wolle, jener riesigen Produktion, die er damals schon im Sinn gehabt hatte.

Das passte natürlich wie die Faust aufs Auge: ein Science Fiction-Film für einen marziano. Allerdings wollte er, dass ich den Film quasi für umsonst machte, da für mich ja ein Erfolg in Amerika dabei herausspringen würde, der meine Berühmtheit, die ich dort mit den Trinity-Filmen bereits erlangt hatte, noch steigern würde.

Bezahlung hin oder her: Dino war ein Neapolitaner von solcher Redseligkeit und mit einem Charme, mit dem er mich zu beinahe allem überreden konnte, und die Perspektive, ein Star in Hollywood zu werden, konnte einem ambitionierten Schauspieler schon gehörig den Kopf verdrehen. Doch da ich weder Schauspieler noch ambitioniert war, sprang der Funke einfach nicht auf mich über. Außerdem hätte die gigantische Produktion dieses Science-Fiction-Streifens sehr lange Dreh arbeiten bedeutet, wofür ich einen oder zwei Filme zusammen mit meinem Freund Terence hätte opfern müssen. Ein Opfer, das die Fans nicht gebilligt hätten. Genauso wenig wie Terence und ich.

Dino zuliebe ließ ich mir die Sache zwar durch den Kopf gehen, lehnte dann aber ab. Im Nachhinein bedeutete die Entscheidung keinen großen Verlust. Als Flash Gordon 1980 erschien, waren die Reaktionen darauf eher mäßig. Doch ich weiß noch, dass ich ihn damals im Kino angeschaut und mich amüsiert habe. Der Film war voller Selbstironie (in einer Szene zum Beispiel bekommt Flash während einer Begegnung mit seinen Widersachern einen Ball an den Kopf, woraufhin das Ganze schlagartig in ein Rugby-Spiel ausartet - wie in Vier Fäuste für ein Halleluja), aber frei von jeglichem Pathos. Es war natürlich auch spannend, die Figur auf der Leinwand zu sehen, die ich hätte spielen können: Brian Blessed hatte die Rolle schließlich angenommen, ein großartiger britischer Charakterdarsteller, der mir sogar ähnlich sah: eine wuchtige Gestalt mit Bart! Doch ich glaube nicht so recht, dass ich mit dieser Rolle in Hollywood groß rausgekommen wäre, genauso wenig, wie es bei den beiden wunderbaren italienischen Schauspielerinnen, Mariangela Melato und Ornella Muti, die in dem Film mit spielten, letztlich der Fall war.

Außerdem hätte ich mich auf der Filmpremiere in Los Angeles zeigen



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