Ich bin … das Chaos by Celeste Ealain

Ich bin … das Chaos by Celeste Ealain

Autor:Celeste Ealain
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-04-21T16:00:00+00:00


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„Y… Yven? Kannst du mich hör…? Ist alles in Ordnung? Wir … nicht m… orten.“ Kurz zuckte Edrian zusammen und verriss die Bedieneinheit. Ein pfeifendes, krächzendes Geräusch kam aus Yvens Reisesack und Link hatte keine Scheu, diesen aus einem der Staufächer links von sich herauszunehmen. Geschickt zog er ihn in seinen Schoß, um das Geräusch zu lokalisieren, das aus einer der Außentaschen zu kommen schien. Link fluchte, da er hinten auf den kleinen Ersatzsitz gequetscht worden war, während Yven auf dem Beifahrersitz des Hovergliders hing, als wäre er wie zerstört von einer durchzechten Nacht im Gefährt eingeschlafen. Mittlerweile hatten sie zwar nicht mehr den Eindruck, dass sein Zustand lebensbedrohlich war, aber dennoch ernst. Yven hatte bisher nicht das Bewusstsein wiedererlangt, obwohl seine Vitalfunktionen sich stabilisiert hatten. „Fass lieber nicht in das Hauptfach. So wie der Beutel sich bewegt, ist da etwas Lebendes gefangen und ich habe keine Lust irgendein Mistvieh hier im Glider zu haben – hörst du?“, grummelte Edrian, der mit Vollgas durch die Wüste zog, mit Kurs auf Toa.

„Bingo! Es ist sein Comlink. Soll ich rangehen?“

„Yv…rrrr…chchch… antworte!“

Edrian rollte mit den Augen, er hatte sich mit diesen elektronischen Dingern niemals anfreunden können, egal wie oft man ihm eingebläut hatte, ohne sie ginge gar nichts mehr. Da es nie das Bestreben der Vampire war, die fünf Kolonien in der Wüste weiträumig zu verlassen, war das Netz im freien Gefilde nicht stark ausgebaut. Im Dschungel war es womöglich sogar noch schlimmer. Um den Empfang nicht vollends zu verlieren, stoppte er den Wagen und sah eine große Sandwolke aufwirbeln, die ihnen kurz die Sicht versperrte. „Also mach schon, geh ran.“ Edrian lehnte seinen Kopf zurück in die weiche Lehne, um für einen Augenblick lang die Lider zu schließen. Er war hundemüde und ausgelaugt. Eigentlich wollte er sich nur noch in die Arme von Silena werfen und eine ganze Woche durchschlafen, ob in ihr oder neben ihr war ihm völlig gleich. Ihr glockenklares Lachen tanzte in seinen Erinnerungen und wäre ihm nun so viel lieber, als dieses nervenzerreißende elektronische Höllending.

Link stopfte sich indes das Teil ins rechte Ohr und lauschte dem Anrufer. „Hier ist zwar nicht Yven, aber ich weiß, wo er ist. Also was ist so wichtig?“ Am unruhigen Rutschen glaubte Edrian abzulesen, dass er den Anrufer nur schlecht verstand. Er spitzte selbst die Ohren, um etwas von dem Gespräch zu erhaschen. „Ach tatsächlich? Hm … dein Name ist also Lucil?“

Wie von Messers Klinge aufgehetzt, wandte Edrian sich zum Mittelteil des Gliders, wo Link mit angezogenen Beinen und rundem Rücken eingekeilt saß, und riss seinem Kumpel das Gerät aus dem Ohr, was dieser mit einem lautstarken „Hey!“ quittierte. Genervt versuchte er es in alle möglichen Positionen in die Ohrmuschel zu schieben, bis ihm Link auf die Finger klopfte und es ihm einsetzte.

„Was willst du, Lucil!?“, grölte er und hatte exakt die Gesichtszüge des hämisch grinsenden Mannes vor Augen, dessen grüne Augen einmal Silenas Geschmack getroffen hatten. Edrians linkes Knie fing nervös zu wippen an. Langsam zählte er eins und eins zusammen. Offenbar war Yven nicht zufällig vor seiner Türschwelle aufgetaucht.



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