Historical Band 307 by Blythe Gifford

Historical Band 307 by Blythe Gifford

Autor:Blythe Gifford [Gifford, Blythe]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 9783733763879
Barnesnoble:
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-07-28T22:00:00+00:00


15. KAPITEL

Im Mai gefreit, ewig bereut. So lautete das Sprichwort.

Doch es wurde Juni, bevor sie Lord Douglas und einen Priester kommen lassen konnten, der gebildet genug war, um eine Hochzeitsmesse abzuhalten. Clare fürchtete, sie würde die Ehe trotzdem von ganzem Herzen bereuen.

Am Tag vor der Hochzeit feierten ihr Vater, Lord Douglas und seine Männer fröhlicher bei Tisch als sie oder Gavin. Ihr zukünftiger Gemahl, umringt von einer lauten Gruppe Feiernder, saß mit seinem üblichen trägen Lächeln still da.

Zusammen mit Murine und Euphemia sorgte Clare unermüdlich dafür, dass die Teller gefüllt waren. Es war Clares Aufgabe, sich darum zu kümmern, dass Lord Douglas das beste Stück Fleisch bekam und dass sein Becher niemals leer war.

Eine einfache Aufgabe. Der Mann trank nur wenig.

Nach dem Essen winkte er sie zu sich heran. „Kommt. Ich möchte Euch allein sprechen.“

Er erhob sich, und Clare warf Murine einen Blick zu, die ihr mit einem Nicken zu verstehen gab, dass sie für das leibliche Wohl aller sorgen würde.

„Lord Douglas.“ Clare ging schnell, um mit seinen großen Schritten mithalten zu können, als sie die Halle hinter sich ließen. „Eure Anwesenheit ehrt uns.“

„Natürlich“, erwiderte er schlicht. Nach zehn Jahren als de facto Herrscher der Grenzen war er im Einklang mit seiner Macht.

Er führte sie die Stufen zum Rundgang hinauf an die frische Luft. Ein einzelner Wachposten stand dort, um nach Gefahren Ausschau zu halten. Er nahm Haltung an, als er Lord Douglas bemerkte, und begab sich auf sein Zeichen hin außer Hörweite.

„Nun“, begann Douglas und richtete seinen Blick auf Clare, „erzählt mir von dem Mann, den Ihr heiraten werdet.“

Sie räusperte sich und dachte nach. Douglas hatte sein Versprechen vor Jahren gegeben. Angesichts des Mannes, dem er diese Ländereien anvertrauen sollte, könnte er sein Versprechen überdenken.

Sie wählte ihre Worte sorgfältig. „Was hat mein Vater euch erzählt?“ Wenn ihr Vater Gavins Herkunft geheim gehalten hatte, könnte sich alles verändern, sobald Lord Douglas die Wahrheit erfuhr.

Und was würde dann aus ihr, aus ihnen allen werden?

Sein grimmiger Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Dass er Elthams Sohn ist.“

Also wusste er es. Wie auch nicht. Gavin hatte ihr gesagt, dass sein Name in ganz Schottland geschmäht wurde.

„Warum sollte ich diese Ländereien einem Engländer, einem Feind überlassen? Ist Euer Vater schwachsinnig geworden?“

Sie wollte nicht zugeben, dass sie dasselbe gedacht hatte. Denn sie durfte Douglas keinen Grund geben, an ihrem Vater zu zweifeln.

„Ich bin sicher, er erwartet Euren Segen erst dann, wenn Ihr ebenfalls davon überzeugt seid, dass Fitzjohn auf Schottlands Seite steht.“

Mit stechendem Blick sah er sie an. „Ihr seid die Frau, die er heiraten wird. Steht er auf Schottlands Seite?“

Was sollte sie sagen? Dass er kein Feind war? Glaubte sie das wirklich? Doch die Konsequenzen, falls alles um sie herum zusammenbrach, waren inzwischen ebenso beängstigend wie die Ehe.

„Er hat genauso viel schottisches wie englisches Blut in sich.“ Die Worte, die Fitzjohn so oft wiederholt hatte, wärmten sie.

„Und er ist Edward ebenso verbunden wie David. Mir aber nicht.“

Douglas wollte jemanden, der ihm gegenüber genauso treu ergeben war wie König David. „Er hat seine Seite gewählt.“ Sie berührte die Steinmauer und dachte an Gavins sehnsüchtigen Blick, wenn er die Ländereien betrachtete.



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