Hebammenmord by Susanne Ptak

Hebammenmord by Susanne Ptak

Autor:Susanne Ptak [Ptak, Susanne]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-95573-210-3
Herausgeber: Klarant UG (haftungsbeschränkt)
veröffentlicht: 2015-03-30T16:00:00+00:00


Kapitel 10

Die Telefonnummer von Robert Sänger lag bereits auf Werners Schreibtisch, als er und Annika zurück ins Büro kamen.

„Wie ist denn dein Englisch so?“, fragte Werner vorsichtig.

Annika grinste. „Etwas eingerostet. Aber ich denke doch, dass der Herr Sänger Senior noch Deutsch spricht.“ Sie setzte sich an Werners Schreibtisch, nahm das Festnetztelefon und wählte.

Werner beobachtete seine Tochter gebannt, während sie ins Telefon lauschte.

Annika legte wieder auf und sah Werner an. „Anrufbeantworter.“

„Na, dann sprich was drauf. Der soll uns zurückrufen.“

„Ja klar. Aber ich muss erst mal nachdenken, was ich sagen soll. Wie ich schon erwähnt hatte, mein Englisch ist etwas eingerostet.“ Sie lachte. „Mir fallen spontan ja nicht mal die englischen Zahlen für unsere Telefonnummer ein.“

„Du hast doch eben noch behauptet, der Sänger würde sicher noch Deutsch sprechen. Also sprich’s auf Deutsch drauf.“

„Und wenn ich mich irre oder der da doch nicht mehr wohnt? Die Ansage auf dem Band hat jedenfalls eine Frau gemacht. Sie nennt auch keinen Namen, sondern nur die Telefonnummer, die man gerade gewählt hat.“

„Sag mal, macht Sonja nicht immer Urlaub in den USA? Da sollte sie doch der Sprache mächtig sein.“ Ohne eine Antwort abzuwarten öffnete Werner die Bürotür und brüllte in den

Flur: „Sonja! Ich brauch‘ dich mal eben!“

Die Sekretärin kam lachend ins Büro. „Lasst mich raten. Ihr braucht 'ne Dolmetscherin.

„Ich hätt’s bestimmt auch selbst hinbekommen“, maulte Annika.

Werner ignorierte sie. „Da geht nur der AB 'ran. Kannst du den Herrn Sänger um Rückruf bitten?“

„Sicher.“ Schon hatte Sonja den Telefonhörer geschnappt und wählte die Nummer, die Annika ihr hinhielt. Dann erklärte sie dem Anrufbeantworter in fließendem Englisch, den Grund des Anrufs und sprach die Telefonnummer auf. „So, erledigt.“ Sie lachte Annika und Werner an. „Polnisch spreche ich aber nicht, falls ich den Gärtner ausfindig machen soll.“

„Danke. Wir versuchen es erst mal selbst.“

„Ach ja, apropos polnischer Gärtner…“, Sonja beugte sich über Annikas Computertastatur und tippte kurz darauf herum. Dann wies sie mit der Hand auf den Bildschirm. „Das solltet ihr euch mal ansehen. So ganz unbescholten ist der gute Herr Wieczorek nicht.“

Werner ging um seinen Schreibtisch herum und schaute gemeinsam mit Annika auf Mikolaj Wieczoreks Akte, die Sonja gerade aufgerufen hatte. Der Kommissar stieß einen Pfiff aus. „Der hat zwei Jahre gesessen! Wegen Einbruch und Diebstahl!“

„Also doch nicht so ganz der gute Kerl, wie seine Schwester uns glauben machen wollte. Dann kommt er ja vielleicht doch für die Einbrüche infrage.“

Sobald Sonja das Büro wieder verlassen hatte, nahm Werner die Visitenkarte von Mikolaj Wieczorek zur Hand, die Klaus Gerdes auf seinem Schreibtisch hinterlassen hatte. Eine Handynummer war darauf. „Muss ich 'ne Nummer vorwählen, wenn der in Polen ist?“, fragte er.

„Woher soll ich das wissen? Ich führe normalerweise keine Auslandsgespräche. Wähl die Nummer doch erst mal so. Wenn wir mit unserer Vermutung recht haben, dann ist er doch noch hier.“

„Auch wieder wahr.“ Werner gab die Nummer ein, lauschte und dann verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen. „Moin, Herr Wieczorek. Schön, dass ich Sie erreiche“, rief er in sein Handy.

Nach einem kurzen Telefonat sah er Annika triumphierend an. „Der Herr Wieczorek erwartet uns auf der Baustelle seines Hauses in Jheringsfehn.



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